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Was machen denn dann.... (Politik)

Ulrich, Montag, 06.03.2023, 11:17 (vor 389 Tagen) @ Sascha

Ich denke einem Industriezweig würde es schon enormen Aufschwung geben, wenn er wüsste das die eigenen Einbaukapazitäten in den nächsten 30 Jahren garantiert ausgelastet und danach über 30-50 Millionen Heizungen zu warten und reparieren wären.


Nee is klar... Die können sich heute schon nicht vor Auftragseingang retten und du musst über 1 Jahr warten. Als wenn die einen "Aufschwung" bräuchten


Wobei die langen Wartezeiten aber auch der Versorgungssituation der letzten beiden Jahre geschuldet sind und sich das gerade schon wieder deutlich entspannt hat.

Die Wartezeiten gab es übrigens auch bei Gasheizungen. Grund waren die abgerissenen Lieferketten.

Wärmepumpen entsprechen von ihrem Funktionsprinzip her Klimaanlagen und Kälteaggregaten. Ein Teil der Produzenten von Öl- und Gasheizungen hat den Trend lange ignoriert. Nun fehlt hier das Know How. Gleichzeitig drücken Anbieter aus anderen Bereichen auf den Markt, Stichwort Klimaanlagen. Deshalb wird teilweise viel Panik verbreitet, Motto "Jetzt noch schnell eine neue Gasheizung einbauen, bevor das verboten wird!". Wer aber jetzt präventiv eine Gasheizung montieren lässt, der sollte wissen, dass der fossile Brennstoff Erdgas in den nächsten zwanzig Jahren zunehmend mit Abgaben belegt werden wird. Angesichts der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts wird dem Staat gar nichts anderes übrig bleiben.

Trotzdem würde ich mir eine grundlegend andere Vorgehensweise wünschen. Bei den Bestandsgebäuden in Deutschland ist in den letzten zwanzig Jahren viel zu wenig in Richtung Wärmedämmung passiert. Das hat unterschiedliche Gründe. Energie war billig, bei Mietwohnungen konnte man die Heizkosten komplett auf die Mieter umlegen, und bei Eigentumswohnungen konnte ein einziger Eigentümer erreichen, dass nur das absolut Notwendige gemacht wurde.

Mir fehlt hier ein Gesamtkonzept. Der Einbau einer Wärmepumpe wäre meiner Meinung nach erst der letzte Schritt. Zunächst müsste man die jeweilige Baustruktur analysieren, Schwachstellen bei der Wärmedämmung identifizieren und beseitigen. Erst dann käme das Heizungssystem an die Reihe. Ansonsten würde man jetzt eine Wärmepumpe einbauen, die nach weiteren Maßnahmen in den nächsten Jahren völlig überdimensioniert wäre.

In weiten Teilen Deutschlands dürfte das Niederspannungsnetz zwar ausreichend dimensioniert sein, um Wärmepumpen zu versorgen. Aber halt bei weitem nicht überall. Auch hier müsste man zunächst die Flaschenhälse identifizieren und ggf. beseitigen.


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