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Titel-Thema: Deutschlands Urknall (Politik)

Franke, Sonntag, 12.03.2023, 23:14 (vor 382 Tagen) @ Ulrich

Ich kann allerdings nicht verhehlen, dass mir einiges an der Politik der Bundesregierung nicht gefällt. Noch immer bremsen viele Bundesländer den Ausbau der Windenergie so gut wie vollständig aus, und der Bund lässt es zu. Auch die Pläne bei den Heizungen erscheinen mir in wesentlichen Teilen unausgegoren. Wir müssen dringend herunter mit den CO2-Emissionen. Und wer sich jetzt noch eine neue Gas- oder gar Ölheizung einbauen lässt muss wissen, dass der Brennstoff auf Sicht von zehn bis 15 Jahren deutlich teurer werden wird. Aber ich vermisse ein Gesamtkonzept. Einfach ab einem Stichtag den Einbau von Heizungen mit fossilen Brennstoffen zu verbieten verursacht in erster Linie Torschlusspanik. Zudem kann man nicht immer zur Alternative Wärmepumpe greifen. Unser Niederspannungs-Stromnetz z.B. ist sehr unterschiedlich dimensioniert. Teilweise ist es problemlos möglich, alle Gebäude an einem Strang mit Strom für Wärmepumpen zu versorgen. Teilweise muss man dafür aber neue Stromkabel verlegen, und das wird dauern. Da fährt man aktuell blind, Daten bei den Stromversorgern wurden bisher nicht systematisch abgefragt.

Gibt das Leitungsnetz den Anschluss einer Wärmepumpe nicht her, dann bleibt nach den aktuellen Plänen nach dem Stichtag bei einem Heizungsaustausch eigentlich nur die Alternative Pellet-Heizung. Aber die erscheint aus gleich zwei Gründen problematisch. Hier wird schon lange kein Restholz mehr verwendet, das eh anfällt. Stattdessen stammt das Holz zu einem beträchtlichen aus Kahlschlägen von alten Wäldern in Europa und Amerika, viele davon illegal. Wenn man hunderte von Jahren alte Bäume durch den Kamin jagt, ist das keineswegs CO2-neutral. Und zudem verursachen Pellet-Heizungen deutlich mehr Luftschadstoffe als Erdgas-Heizungen. Und zu guter Letzt hat nicht jeder den Platz, um den Brennstoff zu lagern.

Aktuell gibt es in Deutschland bei weiten Teilen der Bausubstanz einen deutlichen Sanierungsstau. Hier müsste man eigentlich zuerst ansetzen, bevor man die Heizung austauscht. Ansonsten könnte die wenn man in ein paar Jahren doch etwas macht deutlich zu groß dimensioniert sein.


Es wird wohl niemand, der jetzt neu baut, Heizungstechnologie von gestern installieren lassen. Aber bevor bei einem nötigen Austausch Verbote greifen, würde man doch gerne wissen:

- Gibt es die Geräte in der nötigen Anzahl?
- Gibt es genügend Handwerker mit den nötigen Kenntnissen für den Einbau?
- Können die Geräte zuverlässig mit allem versorgt werden, was sie für den Betrieb brauchen?

Wäre ja schlimm, wenn der so dringend benötigte Neubau von Wohnungen auch noch deswegen stocken würde, dass keine Heizungen zu bekommen sind, die zulässig UND sinnvoll sind.


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