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Die Begeisterung für Abschiebungen in gewisse Staaten kann ich nur begrenzt nachvollziehen (Politik)

Fonzie, Münster, Mittwoch, 28.08.2024, 17:10 (vor 469 Tagen) @ Lordran

Irgendwie passen die kürzlich veröffentlichten Berichte, über vielfache Reisen in die Heimat nach Afghanistan nicht zu deiner Geschichte.
Kann es sein, dass deine Quellen, da ein sehr einseitiges Bild zeigen?
Warum fliegen denn einige mehrfach im Jahr nach Hause und posten dann Bilder auf Tiktok, wenn doch schon beim aussteigen aus dem Flieger, Gefahr für Leib und Leben drohen?
Irgendwas passt da ja scheinbar nicht zusammen.
Was nicht heißen soll, dass es diese Fälle mutmaßlich geben kann, die du schilderst.

Ich habe das hier schon mehrfach erwähnt, aber wir haben bei uns an der Schule gerade erst wieder eine Familie aus Afghanistan für die Erstförderung aufgenommen. Aktuellstes Beispiel für die Situation dort ist, dass wir nächste Woche auf Klassenfahrt fahren. Sie soll mit, der Vater und ihre älteste Schwester, die zum Übersetzen mit beim Elternabend diese Woche war, möchten auch, dass sie mitfährt. Die letzten anderthalb Wochen haben wir drei gemeinsam mit der Kollegin, die bei uns die Zusatzkurse Deutsch macht, damit verbracht mit dem Mädchen zu reden. Sie möchte nämlich gerne mit, hat aber selbst in Deutschland aufgrund ihrer Erlebnisse in Afghanistan immer noch Angst, wenn sie die Wohnung verlässt. Der Mutter geht es genauso. Die Familie ist nur eins von mehreren Beispielen an unserer Schule. Die Geschichten ähneln sich da aber schon sehr.

Ich will damit in keiner Weise bestreiten, dass es Afghanen gibt, die gerne und ohne Sorge Urlaub in Afghanistan machen. Als Mann, der entweder auf Linie mit den Taliban ist oder gut darin, dass für einen gewissen Zeitraum auszustrahlen, ist das bestimmt auch möglich. Die Lebensrealität der meisten Flüchtlinge von dort (und auch aus Syrien und anderen Ländern) ist das sicherlich nicht.

Wir sind bei uns am Ort eine der Schulen, die die meisten Schüler für die Erstförderung aufnimmt. Ich habe inzwischen von Kindern und Jugendlichen, wie von ihren Eltern, dutzende Berichte gehört, die ich lieber nicht gehört hätte. Deswegen stößt es mir echt sauer auf, wenn in den Medien oder sonstwo (aktuell oft hier) impliziert wird, dass die Mehrheit hier locker das Leben auf Staatskosten genießt und ab und an in die Heimat jettet, um ein wenig zu entspannen. Denn das ist dann das einseitige und verfälschende Bild, dass du beim Vorposten befürchtest.


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