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Abschiebungen sind übrigens Ländersache (Politik)

Ulrich, Freitag, 30.08.2024, 10:26 (vor 467 Tagen) @ Windmill-Agogo

Hier stimme ich dir größtenteils zu, aber wünsche mir auch hier eine ehrliche Diskussion. Am Beispiel der häufig genannten ukrainischen Mediziner möchte ich wissen, warum die Anerkennung scheitert. Liegt es daran das „Ingo“ es zeitlich nicht schafft die Unterlagen zu sichten oder gibt es möglicherweise Gründe die Anerkennung zu verzögern? Hier fällt mir u.a. die Sprache ein. Ich war Anfang des Jahres im Bangkok Hospital Bangkok, was ein hochmodernes privates Krankenhaus und eine Gelddruckmaschine ist. Die Lobby gleicht einem Hotel, die Wartezeiten sind kurz und die Ärzte erfahren. Bei Kleinigkeiten fühle ich mich dort sehr gut aufgehoben. Ansonsten ist Medizin halt vielfach Vertrauenssache und da ist es trotz beidseitig guten Englischkenntnissen nicht ganz einfach. Auch unsere Götter in weiß treffen falsche Entscheidungen, aber ich möchte mich abgeholt wissen. Ich möchte wissen, welche Optionen es gibt und warum man mir an Hand meines Patientenprofils Therapieansatz X empfiehlt oder warum man diesen wieder revidiert. Dafür ist Sprache ein entscheidender Schlüssel. Kann man ukrainischen Ärzten also einen Dolmetscher an die Hand geben (oder wäre das rechtlich problematisch?), kann man diese mit Intensivsprachkursen vorbereiten (hier handelt es sich vermeintlich um Bildungsbürger), kann man diese auf Patienten loslassen, die ebenfalls nur rudimentär Deutsch sprechen oder ist die Sprache gar kein Thema, sondern was anderes (bspw. Verifizierung der Echtheit der Dokumente - könnte man das mit mehr „Ingos“ lösen?)? Wären ukrainische Mediziner anfangs mit niedrigeren, aber nicht unwichtigeren Jobs zufrieden? Sei es die Zahnreinigung, die Assistenz oder einfach nur Krankenschwestertätigkeiten? Auch hier bräuchte man eine Perspektive zu den Aufstiegsmöglichkeiten damit diese dann nicht im Hamsterrad hängen bleiben. Ehrliche Kommunikation und dann Problemlösungen erarbeiten ist halt meine Erwartung an die Politik und diese wird seit Jahren in vielen Fällen enttäuscht.

Ich finde auf die Schnelle den Artikel nicht mehr, aber hier geht es zunächst einmal nur um die formale Überprüfung der Qualifikationen dieser Medizinerinnen und Mediziner. Da werden Zeugnisse und sonstige Unterlagen überprüft, danach wird festgelegt, ob man die Abschlüsse anerkennt. Aber leider liegen diese Unterlagen seit Jahren bei der mit der Überprüfung beauftragten Stelle auf dem großen Stapel.


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