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Die Begeisterung für Abschiebungen in gewisse Staaten kann ich nur begrenzt nachvollziehen (Politik)

markus, Donnerstag, 29.08.2024, 09:23 (vor 468 Tagen) @ virz3

Eine Demokratie haben wir noch, ja. Unsere Wirtschaft ist komplett auf dem absteigenden Ast.


Das belege doch bitte einmal. Wir haben Rekordbeschäftigung und ein Rekord BIP. Es gibt gerade einfach nur kein weiteres Wachstum, was aber normal ist, schließlich sollen die hohen Zinsen die Nachfrage ganz bewusst drosseln, um die Inflation auf 2% zu drücken. Auf dem absteigenden Ast wären wir, wenn die Kennzahlen runtergehen würden.


Inflationsbereinigt hatten wir 2023 einen Rückgang von 0,3% (https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1296413/umfrage/entwicklung-des-bip-und-der-inflation/)

Und das ist jetzt für dich „komplett absteigender Ast?“ Wir hatten 2023 eine Inflationsrate von 5,9%. Die Wirtschaft ist nominal um 5,3% gewachsen (im Verhältnis zur Inflation um 0,3% geschrumpft).

Das ist aber keineswegs dramatisch. Die EZB hat die Zinsen deutlich erhöht um die Nachfrage zu drosseln. Das was du siehst, ist geldpolitisch ausdrücklich so gewollt um die Inflation einzufangen.

Im internationalen Vergleich sind wir 2023 ganz schön abgehangen worden.

https://www.bundesfinanzministerium.de/Monatsberichte/Ausgabe/2024/06/Inhalte/Kapitel-6-Statistiken/6-4-05-reales-bruttoinlandsprodukt.html

Die Anzahl der Arbeitslosen und Bürgergeldempfänger steigt auch seit 2020 / 2021 stetig an. Bei 5,5 Mio. Bürgergeldempfängern ist fast die Hälfte aus dem Ausland.
https://www.suedkurier.de/ueberregional/wirtschaft/geld-finanzen/buergergeld-statistik-wer-bezieht-es-28-8-24;art1373668,11757767

Gleichzeitig ist die Zahl der Beschäftigten gestiegen. Der Effekt kommt durch das Bevölkerungswachstum und nicht durch die schwache Wirtschaft zustande.

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/3267/umfrage/anzahl-der-erwerbstaetigen-in-deutschland-seit-dem-jahr-1991/


Allgemein ist die Stimmung in der deutschen Wirtschaft einfach schlecht. Es wird weniger investiert und weniger konsumiert. Da kannste jetzt eigentlich jede google Quelle für verwenden.

Es wird auf hohem Niveau gejammert. Ich arbeite in einem Konzern, der im letzten nur um 3,x% gewachsen. Das war inflationsbereinigt dann ein Minus von über 2%. Trotzdem feierte man sich für das Rekordjahr, da Unternehmen nicht unbedingt inflationsbereinigt, sondern nominal denken, erst recht in Jahren mit sehr hohen Inflationsraten.

Sobald die Arbeitnehmerseite allerdings mehr Geld verlangt, dann wendet sich das Blatt und es werden düstere Szenarien gemalt.

Falls du Arbeitnehmer sein solltest: Fall darauf nicht herein. Es geht eigentlich immer nur darum, deine Forderungen klein zu halten, damit oben die Profite ankommen.

Ja, ne Meinungsfreiheit haben wir wohl, sofern man akzeptiert in irgendeine Ecke gedrückt zu werden. Die Freiheitsrechte wurden vor 2-3 Jahren noch maßgeblich eingeschränkt. Ob das immer sinnvoll war, darüber wird oder wurde ordentlich gestritten.


Rational betrachtet war Corona die deutlich größere Gefahr. Nur mal zum Vergleich: Trotz aller Gegenmaßnahmen hatten wir 180.000 Tote nur in Deutschland. Die Zahl der Toten durch Terror ist dagegen verschwindend gering. Bei Terror gibt es auch keine exponentielle Zunahme. Das ist ja eigentlich der Hauptgrund dafür gewesen, warum wir Freiheitsrechte eingeschränkt haben, vor allem weil das Gesundheitssystem nicht zusammenbrechen sollte. Ohne diesen Umstand hätten wir diese Maßnahmen nicht gemacht. Dann hätten wir diese Risiken einfach in Kauf genommen.


Mich ärgert ehrlich gesagt, dass du und Ulrich die Terrortoten permanent versucht zu relativieren. Es ist doch überhaupt nicht relevant, ob es mehr Verkehrstote oder Corona Tote gab, als Tote durch Terroranschläge. Das alles macht keinen Terroranschlag besser oder weniger berichtenswert.

Es hat niemand gesagt, dass der einzelne Tote dann weniger schlimm sei. Dennoch sollte man die Gefahren, die überall lauern und den Tod bedeuten können, realistisch einschätzen. Ansonsten wird man kein angstfreies Leben führen können.


Um die Opfer des Terroranschlags ging es jetzt aber hier auch gar nicht.

Wenn das Zusammenleben in Summe nicht funktionieren würde, wäre das auch schlecht! Die Tendenz geht jedoch in eine deutlich andere Richtung. Wenn wir es nicht mehr schaffen, die Menschen die noch immer in grossen Zahlen zu uns kommen, nicht mehr integrieren können, dann kippt das Zusammenleben immer mehr in eine falsche Richtung.

Und wir schaffen es derzeit nicht mehr.


Das belege doch bitte einmal. Wie viele Menschen kommen derzeit zu uns? Zeige mir Statistiken aus denen hervorgeht, dass es jetzt schlechter läuft als in den Jahren zuvor. Du kennst die Zahlen nicht, wenn du ehrlich bist. Es ist dein Bauchgefühl.


Ich glaube, die Zahl der Bürgergeldempfänger aus dem Ausland spricht da für sich. Davon ab geht es auch nicht immer nur um Zahlen und Statistiken. Es geht auch um empfundene Lebenswirklichkeit.
Ich habe vor einigen Tagen ein Gespräch unserer Nachbarskinder mit ihren Eltern "belauscht". Die Kinder sind 18 und 20 und haben berichtet, wie unwohl diese sich mittlerweile fühlen, wenn sie bspw. in der Düsseldorfer Altstadt unterwegs sind. "Du darfst keinen mehr angucken, direkt werden die agressiv und pöbeln dich an". Die Jugend kriegt die Folgen der Politik hautnah mit.

Das ist zu meiner Jugendzeit vor 25 Jahren aber auch schon gesagt worden. Das ist wieder dieses Bauchgefühl.


Auch ich war letztens mal wieder in der Düsseldorfer Altstadt und auch ich habe mich dort nicht unbedingt wohl gefühlt. Sogenannte "Talahons" dominieren das Bild in den Gassen Düsseldorfs. Die Jungs treten meist geballt auf und schreiten energisch durch die Masse, wo man nur denkt: "Boah ne komm, kein Bock jetzt auf Palaver, ich geh zur Seite".

Ich stimme dir zu, dass es uns grundsätzlich in DE noch gut geht. Aber es zählen halt nicht nur Zahlen und es zählt nicht nur das jetzt. Ich wünsche mir, dass auch meine Tochter noch halbwegs unbeschwert durch eine Altstadt laufen kann und mit ihren Freundinnen Spaß haben kann, wenn es mal soweit ist.

Ich schrieb ja, dass man Ängste nicht einfach beiseite schieben kann. Aber man kann es versuchen, indem man rational versucht zu denken.


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