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Abschiebungen sind übrigens Ländersache (Politik)

Windmill-Agogo, Pattaya, Freitag, 30.08.2024, 08:19 (vor 467 Tagen) @ Ulrich


Die Tat wird jetzt missbraucht um eine Migrations- und v.a. Integrationsdebatte zu führen. Das sollte man meiner Meinung nach auch machen. Allerdings ehrlich, nicht wegen dieser Tat und bitte auch nicht mit solchem populistischem und fadenscheinigem Blödsinn.


Mich stört vor allem die Hysterie. "Abschieben, abschieben, abschieben!". Die Migration wird als Mutter allen Übels dargestellt. Aber wir brauchen Migration, sonst überaltert unsere Gesellschaft weiter. Auf der einen Seite dürfen wir von Zuwanderern erwarten, dass sie sich integrieren wollen. Andererseits müssen wir ihnen dazu auch die Möglichkeit dazu geben. Und hier hapert das enorm. Und da gibt es noch viel Luft nach oben. Viele Zuwanderer, von Flüchtlingen über angeworbene Arbeitskräfte im Pflegebereich über Studentinnen und Studenten bis hin zu hoch qualifizierten Expats berichten über teils sehr unerfreuliche Erlebnisse. Zudem ist unser Arbeitsmarkt viel zu wenig durchlässig für Zuwanderer. Das Beispiel der ukrainischen Medizinerinnen und Mediziner, die noch immer auf die Anerkennung ihrer Approbationen warten, ist da ein bezeichnendes Beispiel.

Hier stimme ich dir größtenteils zu, aber wünsche mir auch hier eine ehrliche Diskussion. Am Beispiel der häufig genannten ukrainischen Mediziner möchte ich wissen, warum die Anerkennung scheitert. Liegt es daran das „Ingo“ es zeitlich nicht schafft die Unterlagen zu sichten oder gibt es möglicherweise Gründe die Anerkennung zu verzögern? Hier fällt mir u.a. die Sprache ein. Ich war Anfang des Jahres im Bangkok Hospital Bangkok, was ein hochmodernes privates Krankenhaus und eine Gelddruckmaschine ist. Die Lobby gleicht einem Hotel, die Wartezeiten sind kurz und die Ärzte erfahren. Bei Kleinigkeiten fühle ich mich dort sehr gut aufgehoben. Ansonsten ist Medizin halt vielfach Vertrauenssache und da ist es trotz beidseitig guten Englischkenntnissen nicht ganz einfach. Auch unsere Götter in weiß treffen falsche Entscheidungen, aber ich möchte mich abgeholt wissen. Ich möchte wissen, welche Optionen es gibt und warum man mir an Hand meines Patientenprofils Therapieansatz X empfiehlt oder warum man diesen wieder revidiert. Dafür ist Sprache ein entscheidender Schlüssel. Kann man ukrainischen Ärzten also einen Dolmetscher an die Hand geben (oder wäre das rechtlich problematisch?), kann man diese mit Intensivsprachkursen vorbereiten (hier handelt es sich vermeintlich um Bildungsbürger), kann man diese auf Patienten loslassen, die ebenfalls nur rudimentär Deutsch sprechen oder ist die Sprache gar kein Thema, sondern was anderes (bspw. Verifizierung der Echtheit der Dokumente - könnte man das mit mehr „Ingos“ lösen?)? Wären ukrainische Mediziner anfangs mit niedrigeren, aber nicht unwichtigeren Jobs zufrieden? Sei es die Zahnreinigung, die Assistenz oder einfach nur Krankenschwestertätigkeiten? Auch hier bräuchte man eine Perspektive zu den Aufstiegsmöglichkeiten damit diese dann nicht im Hamsterrad hängen bleiben. Ehrliche Kommunikation und dann Problemlösungen erarbeiten ist halt meine Erwartung an die Politik und diese wird seit Jahren in vielen Fällen enttäuscht.


Vergessen darf man nicht, dass es in Deutschland in der Vergangenheit auch Terrorismus von links und auch von rechts gab und in der Zukunft auch sicher geben wird. Dazu Leute, die einfach "durchdrehen" und Personen, die zum Beispiel aus reiner Geldgier irrwitzig erscheinende Verbrechen begehen. Man denke nur an den Mann, der einen Sprengstoffanschlag auf das BVB-Team verübte, um durch Spekulation auf die BVB-Aktie reich zu werden.

Spinner gibt es leider viel zu viele. Nur Höcke nimmt uns halt keiner ab. Wegen mir schieben wir den Wustrow ab, aber alles außerhalb Deutschlands wird dankend ablehnen.

Ein riesiges Problem ist meiner Meinung nach unser Wohnungsmarkt. Gerade Menschen mit niedrigem Einkommen sind auf günstige Wohnungen angewiesen. Deren Zahl nimmt aber ab, während die Zahl der Interessenten zunimmt. Dies führt zu einer massiven Konkurrenzsituation zwischen Neuankömmlingen, vor allem Flüchtlingen und denen, die bereits hier leben und sich ebenfalls keine teureren Wohnungen leisten können. Auch das belastet die Stimmung in der Gesellschaft.

Das ist definitiv so. Dazu sind die meisten Neubauwohnungen für Menschen mit niedrigem Einkommen schlicht nicht zu finanzieren. Hier versagt die Politik.


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