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Abschiebungen sind übrigens Ländersache (Politik)

Ulrich, Donnerstag, 29.08.2024, 20:43 (vor 467 Tagen) @ Windmill-Agogo


Wäre der Mann tatsächlich nach Bulgarien überführt worden sein, dann hätte er seine Tat entweder dort begehen können, oder er hätte sich einfach zurück nach Deutschland in Bewegung setzen können.


Wer glaubt mit Abschiebungen eine solche Tat verhindern zu können belügt sich selbst. Das ist völlig hanebüchen.

Ja. Vor allem gab es beim Täter nach dem heutigen Stand vorab keine Hinweise darauf, dass er ein radikalisierter Islamist ist und schon gar keine auf einen bevorstehenden Anschlag. Das war nach außen einfach nur ein junger Mann. Eventuell wird sich ja im Rahmen der Ermittlungen und dann des Gerichtsverfahrens beleuchten lassen, was ihn angetrieben hat.


Die Tat wird jetzt missbraucht um eine Migrations- und v.a. Integrationsdebatte zu führen. Das sollte man meiner Meinung nach auch machen. Allerdings ehrlich, nicht wegen dieser Tat und bitte auch nicht mit solchem populistischem und fadenscheinigem Blödsinn.

Mich stört vor allem die Hysterie. "Abschieben, abschieben, abschieben!". Die Migration wird als Mutter allen Übels dargestellt. Aber wir brauchen Migration, sonst überaltert unsere Gesellschaft weiter. Auf der einen Seite dürfen wir von Zuwanderern erwarten, dass sie sich integrieren wollen. Andererseits müssen wir ihnen dazu auch die Möglichkeit dazu geben. Und hier hapert das enorm. Und da gibt es noch viel Luft nach oben. Viele Zuwanderer, von Flüchtlingen über angeworbene Arbeitskräfte im Pflegebereich über Studentinnen und Studenten bis hin zu hoch qualifizierten Expats berichten über teils sehr unerfreuliche Erlebnisse. Zudem ist unser Arbeitsmarkt viel zu wenig durchlässig für Zuwanderer. Das Beispiel der ukrainischen Medizinerinnen und Mediziner, die noch immer auf die Anerkennung ihrer Approbationen warten, ist da ein bezeichnendes Beispiel.

Auch nach dem Anschlag von Solingen müssen wir schauen, welche Zuwanderer wir in die deutsche Gesellschaft und den deutschen Arbeitsmarkt integrieren können. Eines sollte man nicht unterschlagen, man kann von vorne herein problematische Personen identifizieren und so man sie nicht in ihre Heimat abschieben kann überwachen, aber komplett lassen sich Anschläge wie der von Solingen nicht ausschließen. Zudem gibt es auch eine ganze Reihe von Islamisten mit deutscher Staatsangehörigkeit.

Vergessen darf man nicht, dass es in Deutschland in der Vergangenheit auch Terrorismus von links und auch von rechts gab und in der Zukunft auch sicher geben wird. Dazu Leute, die einfach "durchdrehen" und Personen, die zum Beispiel aus reiner Geldgier irrwitzig erscheinende Verbrechen begehen. Man denke nur an den Mann, der einen Sprengstoffanschlag auf das BVB-Team verübte, um durch Spekulation auf die BVB-Aktie reich zu werden.

Ein riesiges Problem ist meiner Meinung nach unser Wohnungsmarkt. Gerade Menschen mit niedrigem Einkommen sind auf günstige Wohnungen angewiesen. Deren Zahl nimmt aber ab, während die Zahl der Interessenten zunimmt. Dies führt zu einer massiven Konkurrenzsituation zwischen Neuankömmlingen, vor allem Flüchtlingen und denen, die bereits hier leben und sich ebenfalls keine teureren Wohnungen leisten können. Auch das belastet die Stimmung in der Gesellschaft.


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