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Gefühle wir brauchen Gefühle.... (Politik)

Kruemelmonster09, Mittwoch, 26.03.2025, 19:42 (vor 6 Tagen) @ *krugix*Borusse*

Ich gehe da jetzt nicht auf jeden Punkt ein, aber gerne mal exemplarisch auf zwei.

1. Migration

Beitrag aus WDR: Zahlen und Fakten

2. Innere Sicherheit

Beitrag aus MDR:Kriminalitätsentwicklung

Die beiden Beiträge haben mich 5 Minuten gekostet.
Das Problem ist nicht Sicherheit oder Migration. Das Problem ist politische Bildung. Das wirkliche Interesse am Thema. Von mir aus auch Faulheit und das sich verlassen auf vermeintlich leichte Antworten, die irgendwo medial gegeben werden.

Alle regen sich auf, wenn man Mutters Handy regeln muss, sie irgendwas runtergeladen hat und sagt "ich hab gar nix gedrückt". Aber Medienkompetenz lernen trotzdem die wenigsten. Und das wird seit Jahren gefordert, weil es eben notwendig ist. Das Thema geht uns alle an.


Letzte Woche habe ich mich ziemlich erschrocken.
Ich bin ein Milenial, habe viele Entwicklungen in meinem eigenen "groß werden" mitgenommen.

So, kenn ich es noch einfach zu spielen, ohne dass es durch mediale Geräte beeinflusst wird. Ich kenne die natürliche Entwicklung - Handy erst mit 14, 15 wenn Mama oder Papa das alte Handy abgeben...vorher ging es zur Telefonsäule. Später dann die Entwicklung des iPhone 1, auch immernoch in einer Zeit, als man die Ressourcen hatte, das alles intuitiv zu lernen und zu begreifen.

Parallel irgendwann rund um das Millenium der eine gemeinsame Familienrechner mit Modem. Später dann der eigene feste PC, noch mit Diskette und CD Laufwerk und damals schon guten 50 GB Speicher. Dazu die gebrannte Windows XP Version, die jeder Haushal hatte, mit der man gefühlt alle zwei Monate den Rechner platt und neu gemacht hat.

In der Schule noch das 10 Finger System auf digitalen Schreibmaschinen gelernt und erste Versuche im Bereich des Programmierens gab es auch im Informatik Unterricht.

Bei KI merke ich dann aber doch langsam mein Alter. Klar, in der Theorie kann ich es mir irgendwie erklären, das war es dann aber schon.
Stattdessen versuche ich meine begrenzten Kapazitäten hier auf das simple und kluge Anwenden zu fokussieren.

Hier habe ich dann die Generation nach mir beneidet ... Bis letzte Woche.

Praktikant 1 (18) fragt mich, wo er denn in Microsoft Office die Rechtschreibprüfung machen könne. Ich gehe zu ihm und sehe erstmal, dass er nicht MS Office, sondern Open Office verwendet. Nach der Klärung (F7, oder Symbol klicken), die nächste Frage, "wie kann ich einen Text einfügen?"
Junge Kollegin (21) sitzt daneben und erwähnt "boah sowas kann ich auch nicht."

Ein kurzes Gespräch ergab dann, dass die kompletten digitalen Erfahrungen der beiden auf Tablet, oder Smartphones basierten. Desktop PCs kennen sie sich nicht mit aus.
Auch auf den Geräten können sie im Grunde nur Dinge aus dem App Store herunterladen und diese dann anwenden.

Soll jetzt kein, in dieser Gesellschaft so geliebtes, Gen Z Bashing sein, aber sollten das nicht mal die "Digital Natives" sein? Müsste man denen nicht viel mehr an die Hand geben können und Ihnen auch dringend die Hintergründe ihrer "Wundergeräte" erklären? Immerhin setzen sie diese täglich in der Schule ein.

Jetzt arbeite ich in der Kita. Vielleicht sind die beiden auch nicht der Standard. Sollten sie es sein, kann ich mir nur sehr schwer vorstellen, wie heute eine Kaufmanns Lehre aussieht. Erstmal 6 Monate Schulung zur Verwendung eines Desktop PCs?

Und wenn hier schon so massiv die Grundlagen fehlen und eventuell auch das Interesse Dinge die man benutzt zu hinterfragen, wie wollen wir dann noch Medienkompetenz vermitteln?

--
Die Brandmauer, das sind wir.


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