schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
A- A+
schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
Startseite | FAQ | schwatzgelb.de unterstützen
Login | Registrieren

ja die Wahrheit tut manchmal ganz schön weh (Politik)

Cthulhu, Essen, Mittwoch, 09.03.2022, 15:29 (vor 1383 Tagen) @ Rupo

Sorry Kopf Kino :-)

Wollte noch was zum Car Sharing schreiben. Ich verstehe die Probleme und Anforderungen des ländlichen Raums was den ÖPNV betrifft:
1. Schlechte bis gar keine Verbindung
2. Schlechte Takttung

Auch hier ein persönliches Beispiel. Ich hab zwei Jahre im Saarland gelebt, auf dem Elversberg. Da gab es ne direkte Busverbindung nach Saarbrücken. 45 Minuten ohne umsteigen, jede Stunde. Was haben die gemacht? Die haben die Linie still gelegt und man musste dann mindestens einmal umsteigen! Vom Elversberg nach Neunkirchen zum Hbf mit ÖPNV fast 2 Stunden, mit dem Auto 20 Minuten. Das geht natürlich nicht.

Was passiert also? In unserer idyllischen Blase 4 Eigentum Häuser mit 4 Familien und 8 Erwachsenen gibt es 9 Autos und das ist wahrscheinlich noch wenig. Wir reden von 4 Familien die sich jeden Tag sehen und teilweise auch sehr eng sind. 90 % stehen die Kisten dann rum, entweder daheim natürlich in der extra gebauten Garage (Versiegelung der Fläche), oder auf Arbeit oder sonst wo. Gependelt wird meistens alleine, maximal zu zweit...

Kapiere ich nicht, auf der einen Seite das bewusste, mutwillige ausbremsen des ÖPNV und auf der anderen Seite dieses excessive ausleben des Individualverkehrs, der vor allem auch für Klima und Umwelt Schäden verantwortlich ist, die gar nicht eingepreist sind und von der Allgemeinheit getragen werden..

Anscheinend haben wir weder den Willen noch die Phantasie daran etwas zu ändern :-(

Vielleicht bietet hier Homeoffice eine große Chance. Wir haben zu zweit zwei Autos. Bis 2020 sind wir aber auch beide 4-5 Tage die Woche ins Büro in verschiedene Städte gefahren, der Zeitunterschied zum ÖPNV ist gigantisch.
Das hat sich im März 2020 aber radikal gewandelt, meine Frau arbeitet jetzt eh erstmal nur noch ca. 30 Tage und auch perspektivisch eher nicht mehr in Präsenz, maximal einzelne Tage.

Bei mir hat der Arbeitgeber schon angekündigt, dass mobile Arbeit auch nach dem Ende der Pandemie völlig normal sein wird - alles andere wäre auch albern wenn man bedenkt, dass die Firma in den letzten zwei Jahren ohne Ende Geld verdient hat und es auch ohne Präsenz alles ganz hervorragend funktioniert hat.

Die Autos stehen eigentlich die meiste Zeit rum und das wird wohl vielen Leuten so gehen, jetzt wird nicht jeder sofort sein Auto verkaufen, perspektivisch ist dann aber schon mal eine Frage, ob man dann Autos noch "nachbesetzt" oder irgendwann dann halt abgibt, wenn man ein Neues kaufen würde und dann auf den Kauf verzichtet.

Ich bin wirklich sehr lange mit dem ÖPNV gependelt, da ich erst mit 25 einen Führerschein gemacht hatte und da über die Jahre halt extrem unterschiedliche Erfahrungen gemacht.
Zwei Beispiele daraus: Mülheim Broich <-> Bochum Querenburg. Prima Pendelstrecke mit der Bahn, kaum langsamer als mit dem Auto und recht eng getaktete Verbindungen, so dass auch bei einer ausgefallenen Bahn nicht direkt eine Stunde dran hing.
Andersrum, Essen-Werden <-> Duisburg-Bruckhausen. Absoluter Albtraum. Ab Duisburg HBF noch 45 Minuten mit der U-/Straßenbahn durch die hässlichsten Teile Duisburgs tingeln.

Klar ist aber auch, viel davon ist Gewohnheit. Wobei ich aber auch bis dahin meinen Wohnort immer komplett an der Verfügbarkeit des ÖPNV ausgelegt habe, was als Single aber auch sehr einfach war.


Antworten auf diesen Eintrag:



gesamter Thread:


1516831 Einträge in 16287 Threads, 14350 registrierte Benutzer Forumszeit: 21.12.2025, 21:39
RSS Einträge  RSS Threads | Kontakt | Impressum | Nutzungsbedingungen | Datenschutzerklärung | Forumsregeln