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Angeblich vierter russischer General in der Ukraine getötet (Politik)

Ulrich, Donnerstag, 17.03.2022, 07:47 (vor 1374 Tagen) @ HoschUn

Wenn man massive Probleme mit Logistik, Taktik und Kommunikation an der Front hat, dann ist es schwer aus der Ferne zu führen.


Das könnte in der Tat Teil der Erklärung sein.


Das ist ein großer Teil der Erklärung. Russland hat es, außer im Süden, kaum geschafft Gleisverbindungen unter ihre Kontrolle zu verbringen, was man auch daran sieht wie lange die ukrainische Bahn noch Flüchtende nach Westen transportieren konnte/kann. Die russische Armee ist in großen Maße auf Bahnverbindungen angewiesen, wie es eigentlich sonst keine Armee der Welt mehr ist.

Außerdem ist es ihnen auch nicht gelungen ihre Pipelineinfrastruktur aufzubauen, weswegen die Spitzen des Angriffs lange auf Versorgung per LKW angewiesen waren. Die man aber, gerade ohne Bahnanbindung, für vielerlei andere Aufgaben braucht. Und die russische Armee war in diesem Aspekt sowieso auf Kante genäht. Das ist keine Überraschung.

Putin ging davon aus, die russische Armee könnte die Ukraine binnen Tagen komplett überrollen wie 2014 die Krim. Man hätte in dem Fall kaum eigene Logistik nötig gehabt, man hätte sich auf das stützen können, was die Truppen mit sich geführt haben. Und dann hätte man sich als Besatzungsmacht der ukrainischen Ressourcen bedient.

Ein Szenario, in dem die Ukraine über Wochen verbissen Widerstand leistet und in dem man die Kampftruppen mit Nachschub aller Art versorgen muss, kam in den russischen Plänen schlicht nicht vor. Dieses Problem bekommen die Russen nicht in den Griff. Auch deshalb nicht, weil die Ukrainer wichtige Verkehrsinfrastruktur zerstört haben, die die russische Armee nutzen wollte.

Noch steht die russische Armee nicht wirklich weit in der Ukraine. Und trotz der relativ kurzen Wege aus Russland oder Belarus werden die Probleme immer größer. Noch herrscht in Teilen der Ukraine Winter, die Böden dürften zumindest teilweise gefroren sein. Aber auch dort naht der Frühling, und dann werden die russischen Truppen auf die befestigten Verkehrswege angewiesen sein.


Auch der Aufbau ihrer Kommunikationsinfrastruktur in der Ukraine ist nur sehr schlecht gelungen. Was auch die Entlassung der Generäle zeigt, die fast alle in diesem Bereich tätig waren. Warum ist das nicht gelungen? Weiß keiner. Vielleicht gab es da auch Pläne zur Störung von westlichen Geheimdiensten... (Spekulation)

Mittlerweile weiß man, dass Russland die Kommunikationswege des ukrainischen Militärs erfolgreich attackiert hat: Hackerangriff auf die Ukraine - Ukraine wurde vom Satellitenhack schwer getroffen (ZEIT). Ich würde nicht ausschließen, dass es von Seiten der Ukraine oder ihrer Verbündeten auch auf die russische Kommunikationsstruktur Angriffe gegeben hat. Aber für wahrscheinlicher halte ich es, dass die Probleme hausgemacht sind. Eventuell hat die Technik auch vorher schon nicht vernünftig funktioniert, aber niemand traute sich, das nach oben zu melden?


Zum Schluß bleibt noch, dass diese Probleme auch verstärkt wurden durch mangelnde taktische Disziplin vieler russischen Einheiten, die anscheinend zu Beginn viel zu weit auf eigene Faust vorgestoßen sind. Zuviel Begeisterung ist auch im Krieg nicht gut.

Ich weiß nicht, ob das wirklich auf Begeisterung zurückzuführen ist. Begeistert dürften wohl die wenigsten innerhalb der russischen Streitkräfte gewesen sein. Ich vermute eher, dass man Befehle ausgeführt hat. Die Spitzen sind nach Plan vorgerückt. Eventuell haben die Ukrainer sie sogar passieren lassen und dann die nachfolgenden Kräfte attackiert. Das hat dann dazu geführt, dass Straßen zeitweise unpassierbar waren, sich die russischen Fahrzeuge gestaut haben und die Angriffsspitzen in der Luft hingen.


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