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Lumpen-Pazifismus (Politik)

Goalgetter1990, Donnerstag, 21.04.2022, 19:11 (vor 1340 Tagen) @ Wallone

Ich ahne, dass man einigen schon als Putin-Apologet gilt, wenn man den Forderungen von Botschafter Melnyk nicht bedingungslos folgt. Ich wundere mich allerdings schon, mit welcher Selbstgewissheit teilweise über komplexe Fragen von Rüstungslieferungen geurteilt wird. Auch Sascha Lobo ist mir bisher nicht als Militärexperte aufgefallen. Kritik an Vertretern der Friedensbewegung mag schon gerechtfertigt sein, aber Lobo ist sich halt vielleicht auch ein bisschen zu sicher, auf der richtigen Seite zu stehen. Da ist er einigen Vertretern der Friedensbewegung nicht unähnlich.

Wie ist denn die Sachlage? Eine (junge) Demokratie wird von einer totalitären Diktatur überfallen - Zum Dritten Mal (innerhalb von 8 Jahren). Diese totalitäre Diktatur hat relativ klar gemacht (man darf sich gerne die Putin-Essays und Reden nochmal durchlesen), dass es vermutlich nicht bei diesem einen Land bleiben würde. Die sich verteidigende Demokratie bittet inständig um Waffen, um sich selbst verteidigen zu dürfen und damit man nicht von der Diktatur - welche nachgewiesenermaßen Massenmorde und -exekutionen durchführt und einen Unrechts-Staat implementiert - unterworfen wird.

Nein, es ist keine komplexe Frage im Anbetracht der Fakten für oder gegen Waffenlieferungen zu sein. Es ist eine ganz simple Frage: Will man eine Demokratie im Kampf gegen einen (nominell stärkeren) Unterdrückungs-Staat mit Waffenlieferungen unterstützen, wobei der (militärische) Erfolg zumindest nicht sicher ist?

Mal abgesehen von der Argumentation, dass bei einem klaren russischen Sieg andere Länder als nächstes folgen würden: Die Argumente (insbesondere der Friedensbewegung, aber eben auch von der SPD), dass man durch Waffenlieferungen potenziell den "Dritten Weltkrieg" auslöst, sind an den Haaren herbeigezogen. Wenn man in geostrategischen Fragen immer und ausschließlich aus einer Haltung der Angst und Deeskalation agiert, wird man im Angesicht der Aggression und Tyrannei genau das bekommen, was man verhindern wollte: Eskalation.

Gerade die Friedensbewegung ist - zumindest in Teilen - offen pro-russisch und beschönigt Diktaturen wie Venezuele, Kuba oder China, und fordert offen das Recht des Stärkeren. Da darf sich dann auch ein Lobo sicher sein, "auf der richtigen Seite zu stehen".


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