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Tschechien kauft Gas von .... sich selbst? (Politik)

Ulrich, Sonntag, 01.05.2022, 21:58 (vor 1330 Tagen) @ Thomas

Kann mir das einer erklären?

Tschechien erhöht die staatlichen Gasreserven zur Verbesserung der Energiesicherheit. Das Land kauft 2,4 Terawattstunden (TWh) für umgerechnet 346 Millionen Euro vom mehrheitlich im Staatsbesitz befindlichen Versorger CEZ, teilt die zuständige Behörde mit. Das mitteleuropäische Land ist fast hundertprozentig von russischem Gas abhängig.

https://www.n-tv.de/politik/20-46-Tschechien-legt-groessere-Gasreserven-an--article23143824.html

Die einzige Erklärung die ich habe, ist dass der Versorger das Gas letztlich in Russland einkauft, um damit zusätzlich seine Speicher zu füllen. Ggf. dient das ganze auch dem Zweck, den Gaseinkauf zu subventionieren, die Kosten werden letztendlich nicht auf die Kunden umgelegt?

In der EU ist man sich unsicher, wie es beim Erdgas weitergeht. Russland hat bei zwei "Kleinen" ein Exempel statuiert und bestehende Verträge gebrochen. Sicherlich hat da auch eine Rolle gespielt, dass es bei Bulgarien um eher kleinere Liefermengen ging und dass der Kontrakt mit Polen eh Ende 2022 auslief. Möglich, dass Tschechien jetzt alle von Russland eingeräumten Optionen für zusätzliches Gas nutzen will. Grundsätzlich verlangt Russland wohl dass Kunden aus EU-Staaten bei der Gazprom-Bank explizit zwei Konten einrichten sollen. Fällige Beträge für Erdgaslieferungen sollen in Euro oder Dollar auf das erste Konto eingezahlt werden. Dann sollen die Kunden explizit auf die russische Zentralbank zugehen, das Geld in Rubel tauschen und auf das zweite Konto überweisen lassen. Die EU allerdings geht davon aus, dass dies ein Sanktionsverstoß wäre. Sie verlangt, dass die Unternehmen das Geld auf das erste Konto überweisen und dann erklären, dass sie damit ihren vertraglichen Pflichten nachgekommen sind. Was dann mit dem Geld geschieht, ist einzig die Angelegenheit von Gazprom.

Ende Mai sind wohl die nächsten Raten fällig, dann wird sich zeigen, wie Russland reagiert.


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