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Prominente ernten Kritik für offenen Brief an Scholz (Politik)

Wallone, Samstag, 30.04.2022, 08:09 (vor 1331 Tagen) @ Wickiborusse

Habe mir schon gedacht, dass du sowas schreibst. Ich erkläre es dir gerne noch einmal: Für mich ergibt es einen gewaltigen Unterschied, aus welchen Gründen ein Staat handelt. Und rechtfertigende Gründe erkenne ich überwiegend und ganz deutlich bei demokratischen Staaten des Westens. Du scherst alles über einen Kamm und machst eine Soße draus. So kannst du dir immer alles schön zurechtzimmern und jedes Handeln rechtfertigen oder ablehnen.
Ja, die Salomonen dürften meines Erachtens vorübergehend von Australien besetzt werden, wenn der kleine Scheißstaat meint, seine Elite korrumpieren zu müssen, um einem imperialen China die Gelegenheit zu geben, das demokratische Australien zu bedrohen. Nazi-D wurde auch besetzt.
Und ja, es ist ein Unterschied, ob eine kommunistische Frühgeburt wie Kuba ohne Not sein Territorium hergibt, um die USA als Klassenfeind unmittelbar zu bedrohen, oder ob Estland aus Angst unter den Schutzmantel der NATO flüchtet.

"Kommunistische Frühgeburt" und "kleiner Scheißstaat" - joa, man muss nur die richtigen Kategorien finden, dann passt es schon. Du bestätigst aber das, was Simie geschrieben hat: Es geht dir um unterschiedliche Maßstäbe. Da du "rechtfertigende Gründe" immerhin nur "überwiegend" (dafür aber ganz deutlich) beim Westen verortest, dämmert dir wohl selber, dass die nicht immer so überzeugend waren.

Natürlich: Kubakrise und estnischer Nato-Beitritt sind unterschiedliche Dinge. Allerdings sollten die Maßstäbe der Bewertung möglichst gleich sein. Und der Ausgangspunkt oben war ja auch ein Unterschied zwischen Sowjetzeit und Putin-Herrschaft ("eher defensiv" zu aggressiv). Im kalten Krieg ging es nun mal beiden Seiten um die Verteidigung von Einflusssphären - mal mehr, mal weniger defensiv. Und es gibt leider einige Beispiele, nicht zuletzt aus Lateinamerika, dass dabei auch für die USA demokratische Werte nicht allzu sehr im Vordergrund standen. Etwa in Chile, wo 1973 ein demokratisch gewählter Präsident mit Hilfe des US-Geheimdiensts gestürzt wurde. Mit dem folternden Nachfolger hatte man weniger Probleme.


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