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Eon-Aufsichtsrat: Erst Privathaushalten das Gas abdrehen (Politik)

Ulrich, Freitag, 29.04.2022, 08:36 (vor 1333 Tagen) @ markus

Bei Gasknappheit wird zuerst der Industrie das Gas abgedreht, damit zuhause niemand frieren muss. Jetzt gibt es die erste Forderung, dass man das bitte umgekehrt machen möge. Im schlimmsten Fall sollen die Menschen zuhause frieren, damit die Industrie weiterlaufen kann.

https://www.n-tv.de/wirtschaft/Eon-Aufsichtsrat-Erst-Privathaushalten-das-Gas-abdrehen-article23294607.html

Die abgestufte Strategie bei den Abschaltungen geht auf EU-Recht zurück. Das lässt sich nicht so einfach ändern. Und zudem ist es technisch nicht möglich, im Wohnbereich die Gaszufuhr irgendwie zu drosseln. Es gilt "auf" oder "zu". Man kann lediglich an die Haushalte appellieren, die Heizungen herunter zu drehen, kürzer zu duschen, etc. Stellt man das Gas aber komplett ab, dann werden die meisten Menschen wenn es kalt wird auf Heizlüfter, etc. ausweichen. Das könnte unser Stromnetz überlasten. Ich wäre nicht einmal überrascht, wenn irgend welche Leute auf höchst gefährliche Ideen wie das Heizen mit Hilfe von Herdplatten, etc. kommen würden.

Letztens habe ich gelesen, dass einem Teil der Haushalte ganz massive Nachzahlungen drohen, in einem Artikel war von bis zu zwei Monatsmieten die Rede. So etwas sollte man offensiv kommunizieren und auch von Seiten der Versorger die Abschlagszahlungen zügig den gestiegenen Kosten anpassen. Niemand sollte am Ende sagen können, dass er von den Preissteigerungen überrascht wurde. Schon durch Verhaltensänderungen sind vor allem während der Heizperiode durchaus spürbare Einsparungen möglich.

Was wir jetzt benötigen, das ist ein Notstandsbaurecht bei versorgungsrelevanter Infrastruktur. Es darf nicht sein, dass z.B. schwimmende LNG-Terminals beschafft werden, um Flüssiggas wieder in den gasförmigen Zustand umzusetzen, dass aber alleine die Genehmigungsverfahren für die Anleger und die Anbindungen an das Pipeline-Netz Jahre dauern.

Noch immer gehen Biogas-Anlagen vom Netz, weil die Förderung abgelaufen ist. Aber auch diese Anlagen könnten zumindest einen kleinen Teil der Gasversorgung sicherstellen. Hier müsste man im Gegenteil darüber nachdenken, wie man Gas aus solchen Anlagen aufbereiten und in das deutsche Gasnetz einspeisen kann.

In Deutschland wird in begrenztem Umfang Erdgas gefördert. Hier wäre es dringend notwendig zu schauen, wie schnell man diese Förderung ausbauen kann. Und um einmal weg vom Gas zum Erdöl zu kommen, auch bei Benzin, Diesel und Heizöl gibt es spürbare Einsparpotentiale. Die Industrie wäre teilweise in der Lage, Wärme statt mit Gas mit Heizöl zu erzeugen. Aber auch das muss importiert werden - oder an anderer Stelle eingespart.

Nicht nur die Preise für Gas und Kraftstoffe haben deutlich angezogen, auf elektrische Energie ist spürbar teurer geworden. In der Situation können wir es uns nicht mehr leisten, dass Bundesländer wie NRW, Bayern oder auch Baden-Württemberg die Windenergie weitgehend bis komplett ausbremsen.


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