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Frage zur "spanischen Grippe" (Corona)

FourrierTrans, Dortmund, Freitag, 26.11.2021, 21:39 (vor 843 Tagen) @ markus
bearbeitet von FourrierTrans, Freitag, 26.11.2021, 21:51

Weil man Corona in den Griff bekommen möchte. Das heißt, daß nicht ständig Leute, die durch vorherige Varianten schon "teilgeschützt" sind, "jungfräuliche" anstecken, bevor Corona endemisch wird. Sonst muss ja auch ständig der Impfstoff angepasst werden.
Mit dem Virus der spanischen Grippe war und ist die Menschheit quasi ungebremst einmal durchseucht.


Aber ist das noch eine realistische Option? Wo wir jetzt schon von der fünften Welle sprechen, wo die vierte nach zwei Jahren gerade anläuft?


Was ist die Alternative?


Ich habe die Sorge, dass ein über 5-6 Jahre in der Form zu lebendes Leben ein episches, medizinisches Unheil verschiedenster Facetten gären lässt, welches man in 10 Jahren erst allumfänglich erkennen wird und was man nicht im Ansatz gegenwärtig auf dem Schirm hat aber dem gegenüber möglicherweise selbst einige Millionen Corona-Tote eine mildere Katastrophe wären.


Es ist ziemlich naiv zu glauben, dass das Zusammenbrechen des Gesundheitssystems die mildere Katastrophe wäre. Niemand möchte zuhause bei vollem Bewusstsein langsam ersticken, weil keine Sau da ist, die helfen kann. Es sind nicht einfach nur ein paar Millionen zusätzliche Tote. Den Leuten kann dann schlicht nicht mehr geholfen werden.


Es ist auch ziemlich naiv zu glauben, dass das alles keine medizinsch-gesellschaftlichen Langzeitauswirkungen haben wird, die dann zwar nicht ad-hoc das Gesundheitssystem belasten, aber "in the long-run" ihr eigene Zahlendynamik entwickeln werden. Erste Studienerhebungen bzgl. Herz-Kreislauferkrankungen und Diabetes (extremer Bewegungsmangel, in vielen Bereichen privat und beruflich) oder auch psychischer Natur sind ja durchaus jetzt schon vorhanden, nach 2 Jahren Pandemie. Wir können uns die Datenlage ja dann noch einmal nach 4-5 Jahren Pandemie anschauen.


Es sagt niemand, dass es nicht auch Langzeitwirkungen geben wird. Aber salopp gesagt: Ich habe lieber später Diabetes, als keine Hilfe bei Lungenversagen zu erhalten. Das ist in dem Fall wohl ohne Zweifelndas mildere Mittel, zumal man das heutzutage gut in den Griff bekommen kann und zudem jeder die Möglichkeit hat, dem vorzubeugen. Sport machen geht auch während Corona, gesund ernähren ebenfalls. Wenn ich mich für beides nicht aufraffen kann, dann können Folgeerkrankungen natürlich entstehen. Aber wie bereits gesagt: Das ist im Vergleich zu einem zusammenbrechendes Gesundheitssystem das deutlich kleinere Übel.

Es hat auch jeder die Möglichkeit, sich impfen zu lassen. Viele tun es aber nicht. Ähnlich ist es mit "du kannst ja abends joggen gehen, nachdem du 10 Stunden vor dem Laptop im Arbeitszimmer gehockt hast und 300 Schritte bis dato hinter dir hast". Keine Frage, möglich ist das natürlich, was du sagst. Die Realität ist aber doch, gerade diejenigen, die nun im Homeoffice sind, dass tendenziell einfach deutlich mehr gearbeitet wird.
Aus meiner Sicht muss man irgendwann abwägen, was in Summe schädlicher ist für die Gesellschaft und insbesondere auch für die kommenden Generationen. Ein kurzfristiges Zusammenbrachen des Gesundheitssystems, mit all den katastrophalen Folgen, oder eine nie endende Pandemie. Ich bin mir ob der Summe nach 2 Jahren Pandemie mit immer weniger Hoffnung nicht mehr so sicher. Letzte Woche hatte ich Abends im Heute-Journal einen Bericht aus einer Schule gesehen. Die Antwort eines Mädchens in der Unterstufe, wovor sie am meisten Angst hätte "Dass die Pandemie nie endet", lässt erahnen, was da in vielen Kinder-/Jugendköpfen in den letzten 2 Jahren abging.


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