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Volksentscheid „Deutsche Wohnen & Co enteignen" (Politik)

Intertanked, Berlin, Montag, 27.09.2021, 00:24 (vor 942 Tagen) @ Klopfer
bearbeitet von Intertanked, Montag, 27.09.2021, 00:28

Davon ab, verstehe ich ja sowieso nicht, warum Berlin nicht endlich selbst aktiv wird und Wohnungen baut. So könnte die Stadt doch auf dem 300 Hektar großen Gelände des Tempelhofer Flugfeldes jede Menge Wohnungen bauen. Gibt es da ein ernsthaftes Interesse das Problem zu lösen?


Es geht ja nicht nur um Wohnraum, sondern auch um Millieuschutz, genauer um Erhaltung der Zusammensetzung der Wohnbevölkerung. Man will keine neuen Bürger mehr in seinem Kiez, schon gar nicht welche, die nicht aus Berlin stammen und evtl. wohlhabender sind, als "alte Berliner".

Das ist jetzt ein bisschen kurz gesprungen. Ich wohn in einem Haus das letztes Jahr unter Milieuschutz verkauft wurde und zahl hier wirklich nicht zu wenig Miete. Das ganze besagt einfach, dass hier nicht jeder Häuser in bester Lage kaufen kann um dann zeitnah nach Luxussanierung abzusahnen. Aber frag mich, ich kann das auch kritisch in beide Richtungen ausführen.

Wir reden a) halt über ne Stadt in der seit der Wende z.B. 95 Prozent der Bevölkerung am Prenzlauer Berg gewechselt haben, b) eine Erzieherin die ihre Wohnung in Stadtlage verliert, sich keine neue wird leisten können und inzwischen jeder Geschichten von harten Entmietungen kennt, während 50qm Wohnungen gerne eine halbe Millionen Euro kosten.

Milieuschutz: klingt witzig, aber wenn ich die 800 Meter von zu Hause zu meiner Kneipe laufen, begegne ich am Wochenende einer dreistelligen Anzahl Touristen. So weit alles ok. Die kommen weil Kreuzberg 36 in ihrem Fremdenführer als der „original hot Berlin-Shit“ steht. Wenn aber jetzt die internationalen Konzerne die Oranienstr. leer kaufen, ist der hot shit irgendwann nicht mehr da. Überspitzt. Geht hier noch, aber am Prenzlauer Berg ist die komplette Clubszene weggestorben, wegen Luxusneubau und Menschen die sich erst Eigentum neben Clubs kauften und dann erfolgreich die Clubs weggeklagt haben.

Das ist hier ein komplexe Lage, die Seiten füllen würde, aber hier ist wirklich Druck auf dem Kessel.


Ich hab niemand getroffen, der die Enteignungs-Kampagne als ernsthaft Option oder Lösung betrachtet.
Aber Leute mit Welten an Fatalismus, weil auf der anderen Seite auf dem Immobilienmarkt seit Jahren Hypermonopoly gespielt wird.

Da ist zwar eine besondere Form von Fremdenfeindlichkeit, aber eine, aus der Linke und Grüne ihre Wählerschaft bezieht. Vorhandene Kiez-Bürger sind ihre Klientel, Neubürger nicht. Deshalb haben sie die Bebauung des Tempelhofer Feldes und andere umfangreiche Baugebiete aktiv verhindert.

https://www.verein-wohneigentum.de/berichte-beitraege/detail/milieuschutz-und-die-bedeutung-fuer-eigentuemer/

SGG
Klopfer


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