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Mal ein paar Szenarien als Diskussionsanstoß (Politik)

el_ayudante, Dortmund-Süd, Montag, 27.09.2021, 10:32 (vor 932 Tagen) @ Jurist81

Ergänzender Druck schon bei den Koalitionsverhandlungen:
Die Union verliert Wähler durch Laschet. Die Union ist nicht stärkste Kraft in Parlament. Selbst innerhalb der CDU (inkl. Wählerschaft) hat Laschet viele Gegenstimmen, in der CSU weiß ein jeder, dass die Söder statt Laschet vorne sehen wollen.

Das heißt im Endeffekt, dass über 80% der Wählerschaft effektiv gegen einen Kanzler Laschet sind. Wie will man als Koalitionspartner den Bürgern verkaufen, dann doch Laschet empor zu heben?

Daher ist es natürlich zum Einen unbegreiflich, wie Laschet sich trotzdem mit aufgeblasenen Sack hinstellen kann und erzählt, er hätte einen Regierungsauftrag, da Rot-Rot-Grün eine Schlappe erfahren hätte (was für eine krude Argumentationslinie, da Rot-Rot-Grün nur eine Unions-Wahlkampagne war und realpolitisch nie ernsthaft zur Diskussion bei SPD/Grüne stand).

Die Grünen haben sich zum Anderen so massiv gegen die Union und Laschet im Wahlkampf positioniert, dass ich die Gesprächsbereitschaft nur als Säbelrasseln gegen die SPD verstehen kann, damit diese genug grüne Forderungen akzeptieren. Außerdem sind Grün und Schwarz in den Kernthemen ziemlich konträr.
Gehen die Grünen mit der Union ins Bett, macht man sich in meinen Augen ziemlich unglaubwürdig und man verliert auch Anhänger: Zwar ist das konservativ-liberale Lager (bzw. je ein konservatives und ein liberales Lager) bei den Grünen in den letzten Jahren gewachsen, aber dennoch ist die Mehrheit der Anhängerschaft näher an der SPD, oder vielleicht korrekter ausgedrückt wesentlich weiter entfernt von Union und Laschet.

Natürlich lassen Wahlergebnisse immer viel berechtigen Interpretationsspielraum. Ich persönlich sehe aber eine klare Forderung der Wählerschaft zur Ampel. Diese Koalition war medial im Wahlkampf omnipräsent und bei der Wahl sind es nun auch diese drei Parteien die Zugewinne verbuchen können, sprich die Ampel wurde gewählt. Die FDP zwar nur +0,7%, punktet jedoch dafür in den jüngeren Generation, die durchaus ergebnisoffener gegenüber den Grünen eingestellt ist.
Linder hat auch daher den richtigen Ansatz, dass er sich nun zuerst mit den Grünen zusammensetzen will und sich FDP und Grüne annähern müssen und eine Grundlage schafft, bevor man mit der SPD oder Union ins Gespräch geht.

Egal wie, wie es kommt: der Jurist81 hat mit seiner Aussage vollkommen recht - Da ist so oder so Druck auf dem Kessel!

SgG


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