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nur Geplänkel (Politik)

Philipp54, Donnerstag, 30.09.2021, 14:00 (vor 910 Tagen) @ herrNick

Ich bin absolut für den höheren Mindestlohn. Aber auch mit 12€ kann niemand große Sprünge machen. Zumal dann auch Dinge Lebensmittel, Friseur, Essen gehen auch teurer werden. Wer deutlich mehr möchte, der muss auch etwas dafür tun. Entweder in Form von persönlicher Weiterbildung, oder aber über das starke Recht, sich gewerkschaftlich zu organisieren und so auch für die kleinen Leute angemessene Löhne herauszuholen.


Ich wünsche Dir von ganzem Herzen, dass Du nie am eigenen Leib erfahren musst, was für eine abgehobene Sichtweise das ist. Ich kenne Menschen, die hatten Pech (nicht nur, aber sicher eine ganze Menge) und sind dann ist H4 reingerutscht und arbeiten jetzt echt eine ganze Menge für den Mindestlohn. Da wieder rauszukommen, wenn man eine Familie ernähren muss und aufgrund von Schichtarbeit nicht mal kurz nebenbei Weiterbildungen (die idR auch nicht umsonst sind) machen kann, ist kaum möglich. Bei dieser Art Job, die Dir zur Auswahl steht, wenn Du mal „raus“ bist, bringt es Dir auch wenig Dich gewerkschaftlich zu organisieren, jedenfalls nicht mittelfristig. Und aus dem Berufshamsterrad rausfallen geht durch gesundheitliche Schwierigkeiten Schneller als man das gerne wahrhaben möchte.

Ich hab auch geschluckt. Gewerkschaft und Fortbildung als Lösungsvorschlag.
Jobscout sind bei rausgefallenen Arbeitern aus finanziellen, persönlichen oder gesundheitlichen Gründen mit anderen Problemen konfrontiert.
Die Zerschlagung der Gewerkschaft ist ein Kennzeichen der Schröderregierung, wofür die CDU heute noch dankbar ist. Diese Partei hätte das niemals durchsetzen können.

Dazu kommt in meinen Augen ein Qualifikationswahn.
Theoretische (schulische) Ansprüche in manch einem Berufsfeld sind praxisfremd und irrelevant.
Durchschnittverdienst für ein finanziell ausreichendes Leben sollte nicht von einer Karriereleiter abhängig sein.

"Früher" war alles anders, nicht besser. Heute kalkuliert man 2 Einkommen ein, früher 1 und die Frau ging nebenher stundenweise arbeiten. Das reichte dem Handwerkergesellen für den Hausbau, Baum pflanzen, Auto, Urlaub und Kinder. Das 2. Einkommen ist heute im Niedriglohnbereich ein Muss. Die Frau am Herd braucht man jetzt ganz sicher nicht zurück, aber finanziell besteht eine Notwendigkeit als Arbeitskraft zu fungieren, neben der Gleichberechtigung als wichtiges Merkmal einer Demokratie.


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