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nur Geplänkel (Politik)

Foreveralone, Dortmund, Mittwoch, 29.09.2021, 22:14 (vor 940 Tagen) @ markus

Auch reiche Menschen sollten Interesse daran haben, dass es für jeden Menschen bezahlbaren Wohnraum gibt und das er für seine Arbeit entsprechend entlohnt wird, ohne irgendwelche Stütze noch in Anspruch nehmen zu müssen, alleine des sozialen Friedens wegen.


Wo ist denn der soziale Frieden in Gefahr? Hier in Deutschland trauen sich die Leute nicht einmal in die für sie zuständige Gewerkschaft einzutreten. Das Recht dazu hätte hier jeder. Ebenso hätte dann jeder ein Streikrecht mit dem er seinen eigenen Arbeitgeber dazu zwingen kann, gerecht zu entlohnen. Das ist eigentlich ganz einfach. Aber man hat Angst davor, seinen mies bezahlten Job zu verlieren und duldet einfach weiter, von seinem Arbeitgeber ausgebeutet zu werden. Die Tarifbindung ging von ca. 70% im Jahr 2000 auf heute knapp 50% zurück. Wer früher auch mit einfachen Tätigkeiten wie selbstverständlich zur Mittelschicht gehörte, liegt heute unter den angepeilten 12€ Mindestlohn.

Vom Streikrecht und den Vorzügen einer Gewerkschaft machst du aber auch nur meist dann Gebrauch, wenn du in einem relativ großen Betrieb bzw Konzern arbeitest, der Regie-gesteuert ist.

Als einfacher Angstellter, ohne Betriebsrat unter einer selbstständigen Führung in einem mittelständischen Unternehmen, kannst du dir das in Praxis von der Backe putzen.
Lidl und Aldi zahlen z.B im Lebensmittel-EH überdurchschnittlich gut, da die Märkte zentralisiert sind. Bei Edeka oder Rewe kannst du je nach selbständigen Arbeitgeber auch in die Röhre gucken.

Und DA muss halt der Staat eingreifen und regulieren. Das ist das Fundament.


Ich bin absolut für den höheren Mindestlohn. Aber auch mit 12€ kann niemand große Sprünge machen. Zumal dann auch Dinge Lebensmittel, Friseur, Essen gehen auch teurer werden. Wer deutlich mehr möchte, der muss auch etwas dafür tun. Entweder in Form von persönlicher Weiterbildung, oder aber über das starke Recht, sich gewerkschaftlich zu organisieren und so auch für die kleinen Leute angemessene Löhne herauszuholen. Das heißt nicht, dass dadurch der Arbeitgeber in den Ruin getrieben wird. Auch Gewerkschaften wissen, dass Arbeitgeber Geld verdienen müssen. Aber sie achten auf ein angemessenes Verhältnis. Wenn viel Gewinn da ist, dann wird auch mehr durchgesetzt. Wer sein Recht aber nicht wahrnimmt, akzeptiert die normalen Marktgrundsätze Angebot und Nachfrage. Und hat dann das Recht verwirkt, sich beschweren zu dürfen.

Viele Leute wählen doch schon entgegen ihrer Interessen bzw gar nich. Liegt aber auch daran, weil hier über Jahrzehnte die untere bzw mittlere Gesellschaft gespalten und gegeneinander ausgespielt wurde.


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