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Meine Gedanken (Politik)

Davja89, Sonntag, 15.01.2023, 10:39 (vor 457 Tagen) @ donotrobme
bearbeitet von Davja89, Sonntag, 15.01.2023, 10:46

Die Angriffe "Hinter der Front" haben schon einen relativ einfachen Sinn: Man versucht natürlich dem Gegner die kritische Infrastruktur kaputt zu bomben. In erste Linie Stromversorgung. Aber auch Telekommunikation und Wasser.
Da erschwert das Handeln des Ukrainischen Staats. Damit versucht man langfristig die Grundlage für einen langen Krieg zukappen.

Das perfide an der Taktik ist das man natürlich in Kauf nimmt das die Zivilbevölkerung leidet. Dadurch erhofft man sich einen Einbruch der Moral. Also das irgendwann der Druck steigt um "den Osten abzuschreiben".
Wenn dann Raketen halt irgendwo anders einschlagen wo sie "militärisch" weniger Sinn haben nimmt man das dann halt in Kauf.

Alles Taktiken die auch in anderen Kriegen schon so praktiziert wurden, allerdings macht das dass ganze auch nicht weniger menschenverachtend. Zeigt wieder einen sauberen Krieg gibt es nicht.

Das man solche Raketen "zweckentfremdet" könnte wirklich ein Zeichen sein das man im Bereich Raketen Versorgungsengpässe hat. Also der Beschuss von 100km aus dem Rückraum tief in die Ukraine langsam nachlassen könnte. Das sind relativ komplexe Waffensysteme die man nicht mal eben nachproduziert in einem sanktionierten Land. Das wäre für die Gebiete deutlich hinter der Front erstmal gute Nachrichten.

Für den eigentlichen Krieg geht es eher um andere Munition.
Da gehen die Quellen auseinander.

Der Experte der hier verlinkt wurde:

Spricht davon das man von etwa 17 Mio Schuss ausgeht zu Kriegsbeginn. Etwa 7 Mio hat man in 11 Monaten verschossen.

Bleiben 10 Mio.

3,4 Mio kann man pro Jahr nachproduzieren.

Bleiben die Kämpfe ähnlich intensiv wie aktuell verschiesst man etwa 3,5 Mio mehr als man nachproduziert pro Jahr. Man kann also mindestens 2,5 Jahre weiter machen.

Vorausgesetzt man schafft es nicht die produzierten Mengen deutlich nach Oben zubekommen. Das ist sicherlich nicht komplett unmöglich.
Damit wächst der Zeitraum immer weiter.

Auf der anderen Seite könnte auch der Bedarf an der Front sinken wenn bestimmte Frontabschnitte "einschlafen" oder man sich nur noch auf "Halten" einstellt.

Da wir in den nächsten 12 Monaten über russischen Munitionsmangel reden werden wage ich zu bezweifeln.

Im Herbst wurde hier erzählt das die Russen nicht einmal Winterausrüstung hinbekommen würden. Inzwischen ist der Winter zur Hälfte rum und aktuell macht Russland zumindest kleine Schritte vorwärts statt rückwärts.

Ich befürchte das bei Vielen (auch westlichen Journalisten) vorallem Wunschdenken vorherrscht.
Das ist natürlich irgendwie nachvollziehbar das man den Bösen unterstellt etwas beschränkt zu sein. Leider hilft das eben wenig den Gegner zu unterschätzen.
Seriöse Schätzungen gehen von 100.000 Mann Ausfälle bei den Russen aus. AUSFÄLLE nicht gleich Tote.
In der Praxis sind das eher 1/3 zu 2/3.

Also etwa 30 bis 40.000 Tote und etwa 60.000 bis 70.000 Verwundetet die nicht mehr Einsatzfähig sind.
Das sind natürlich für uns heute unfassbare Zahlen. Aber für einen großen Krieg und einem Menschenpotenzial von 143 Mio Russen recht überschaubar.

Die Ukraine soll geringere Verluste haben aber in einer ähnlichen Größenordnung liegen.
Bin öfters auf die Zahl 15.000 bis 20.000 Tote gestossen. Nehmen wir die Größenordnung als etwa realitisch an kommt man mit Verwundeten auf etwa 60.000 Ausfälle.

Ich sehe nicht wie die Ukraine selbst wenn sie 100 Leos kriegen würde den Krieg 2023 gewinnt.

Die gute Nachricht: das selbe gilt für Russland.


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