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Im ARD Presseclub war zum Ende der Fragerunde Aluhut-Alarm (Politik)

FourrierTrans, Dortmund, Donnerstag, 02.02.2023, 22:30 (vor 420 Tagen) @ Gargamel09


1. Auch hier erklärst du es dir selbst. Was du beschreibst, wäre dann eben der theoretisch denkbare Großkonflikt.


Denkbar ist alle, es ist auch denkbar, dass die Nato direkt eingreift, aber alles denkbare wird nicht in die Tat umgesetzt


2. Deine Denkweise ist die eines rationalen Menschen. Putins Russland ist nicht mehr rational. Noch sieht er für sich nicht, das alles verloren ist. Die große Frage ist, wie reagiert er, wenn es wirklich mal so weit käme. Oder um es mit den Worten eines Podcastlers zu sagen, den ich heute noch gehört habe: Was hätte Hitler gemacht, im April 1945, wenn er im Besitz einer Atomwaffe gewesen wäre? Wohlwissentlich, dass der Krieg verloren ist und die ganze Welt gegen ihn.


Wenn Hitler im Besitz gewesen wäre, hätte er die auch angewendet, so wie es die USA später gemacht haben, aber aus heutiger Sicht mit dem Wissen um die Zerstörung sind Atomwaffen als Angriffswaffen ein NoGo. Und solange Russland als Kernland nicht in seinen territorialen Integrität bedroht wird, wird auch Russland die nicht einsetzen. Der Nutzen wäre weitaus geringer, als der Schaden (China, Indien....), den das mit sich bringen würde und so verstrahlt ist auch ein Putin nicht und da gibt es auch noch einige um ihn herum, die ebenfalls mitentscheiden müssten und die Konsequenzen kennen.

Das ist aber doch alles völlig irrelevant. Russland 2023 ist Putin. Und wenn Putin sein Leben ernsthaft bedroht sieht, wird er reagieren, wie es auch ein Hitler tat: "Wenn ich untergehe, nehme ich Euch (damit auch sein eigenes Volkg gemeint) mit". Da ist dann auch egal, was China denkt, das zählt nur, wenn er noch eine Zukunft für sich sieht.

Putin tickt genauso. Für ihn gibt es nur eine re-etablierte Sowjetunion oder den Untergang. Alleine der Kampf um Bachmut zeigt, dass er bereit ist, alles und jeden zu opfern. Ähnlich wie Hitler mit der 6. Armee bei Stalingrad (nur in anderer Größenordnung).


Es ist aber immer noch ein Unterschied, ob ich ein Land angreife, wo "ich mir als Putin denke", das gehört uns, als den Rest von Europa, das nie russisch war. Wer angreift, muss auch etwas halten und besetzen können, sonst macht das alles keinen Sinn.
Die USA und die Russen konnten noch nicht mal das im Verhältnis kleine Afghanistan unter ihre vollständige Kontrolle bringen, dann wird das in der gesamten Ukraine nie passieren und von Europa brauchen wir nicht anfangen.
Und wenn sich Putin denkt, wir vernichten Europa mit Atomwaffen, würde es im Gegenzug keine 5 Minuten und sein Russland gab es ebenfalls mal.

Putin hat gestern im russischen TV gesagt "...und wieder greifen deutsche Panzer mit Kreuzen die russische Föderation an". Nur um mal das Mindset zu skizzieren, worauf man das Land da einschwört.

Die Frage ist, wie man Krieg führt. Man wollte Afghanistan ja aufbauen und wurde permanent "gestört" durch Aufständische. Putin will die Ukraine zerstören und schreckt auch vor Genozid nicht zurück. Quasi "Land im Westen" gewinnen. Wenn man so wenig Moral hat, kann man anders vorgehen, als man es in Afghanistan tat. Es gibt auch Hinweise darauf, u.a. gibt es eine Lagebeschreibung des Bundesheeres, dass die Ukraine die permanenten Attacken auf die Infrastruktur nicht mehr ewig durchhalten wird. Die Russen formieren sich einfach hinter der Grenze neu. Um dieses Ungleichgewicht outzubalancen, müsste man eigentlich anfangen, auch neuralgische Punkte im russischen Gebiet zu attackieren.

3. Was Russland bisher in der Ukraine verheizt hat, fällt in großen Teilen der russischen Gesellschaft gar nicht auf. Wenn da mal 700.000 Russen gefallen sind, dann fällt das den ersten in Russland auf. Der Kreml hat doch nicht die Hälfte seiner Jugend dort verheizt bisher.


Man-Power ist das eine, aber militärische Ressourcen werden auch für Russland nicht unendlich sein und heutige Kriege gewinnt man mit modernen Waffensystemen und die dürften den Russen viel früher ausgehen. Natürlich werden die noch altes, einfaches Zeug auf Lager haben und vermutlich auch nachproduzieren können, aber die hochmodernen Waffensystemen werden irgendwann knapp. Nicht umsonst kaufen die Waffen im Iran oder Nordkorea

Russland hat viel früher angefangen, auf Kriegswirtschaft umzustellen. Das Gerät ist nicht gut, die Bänder laufen da aber schon viel schneller. Am Ende werden sie das Kräftemessen verlieren, die Frage ist, wie viel Elend können sie über den europäischen Kontinent legen, wenn ein Putin sein Ende kommen sieht. Ich glaube, dass wir uns da was vormachen.


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