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FAZ: USA lehnen deutsche Panzerforderung ab (Politik)

Ulrich, Donnerstag, 19.01.2023, 15:58 (vor 456 Tagen) @ Mattes84

Wie das mit dem Abrams ausbildungs- und wartungstechnisch aussieht, kann ich nicht beurteilen aber der große Vorteil des Leos und auch des Marders ist ja, dass die Modelle aus einer Zeit stammen, wo großer Wert drauf gelegt wurde, dass ein 08/15 Wehrpflichtiger Bedienung und Wartung in ein paar Wochen erlernen konnte, um erwartbare Verluste schnell auszugleichen. Ich habe selbst Anfang der 2000er noch einen Führerschein für den Marder in Hammelburg gemacht und das war in 3-4 Wochen durch. Das amerikanische Argument zum Abrams würde beim Leo dann auch nicht ziehen. Ich frage mich, ob der Scholz das weiß und es einfach ignoriert oder sich vielleicht nicht mehr erinnern kann?

Ich habe Anfang der Achtziger als Wehrpflichtiger auch mit US-Soldaten zusammengearbeitet. Mit Zeit- und Berufssoldaten. Zumindest damals waren die sehr unflexibel. Für sämtliche Abläufe gab es kleinschrittige Anweisungen und Checklisten. Entsprechend sah auch die auf amerikanischen Vorgaben basierende Ausbildung der deutschen Bediener an den aus den USA stammenden Flugabwehrsystemen aus. Da war jeder Handgriff vorgegeben, alles wurde so lange trainiert, bis alles in Fleisch und Blut übergegangen war. Ich wäre überrascht, wenn es bei den US-Panzertruppen anders gewesen wäre.

In den Sechzigern haben die USA und Deutschland gemeinsam am "MBT 70" gearbeitet. Das Projekt scheiterte, aber auf dessen Basis entwickelte Deutschland den Leopard 2 und die USA den M1 Abrams. Deshalb haben beide Systeme einige Gemeinsamkeiten. Der größte Unterschied ist das Antriebssystem, aber alles andere dürfte vergleichbar sein oder ist wie die Bordkanone sogar gleiche.


Ich empfinde es mittlerweile als bodenlose Frechheit und als in höchstem Maße verantwortungslos gegenüber der Ukraine, auch wie er sich jetzt kürzlich in Davon der Öffentlichkeit präsentiert hat - gemessen an seinen Worten über die große Zeitenwende. Er hätte doch jetzt mal die Chance, eine Situation zu nutzen, wo man sich gerne auch als EU von den Amerikanern ein Stück weit sicherheitspolitisch emanzipieren kann. Warum nutzt der Mann diese Chance nicht?

Welche Chance? Es gibt kaum noch einsatzbereite Leopard-2-Panzer. Die von Ukraine-Unterstützern genannten Zahlen sind reine Phantasie. Deutschland hat keine 2.000 Leopard 2 mehr. Es sind auf dem Papier gut 300. Aber von denen sind nur 120 bis 130 einsatzbereit. Und bei anderen Staaten sieht es vergleichbar aus. Da werden unglaublich Milchmädchenrechnern verbreitet, wer alles sofort Panzer stellen könnten. Aber diese Zahlen sind allesamt Wunschdenken.

Polen will 14 Systeme stellen. Aber die müssten eventuell vorher überholt werden, offiziell hat sich noch nicht an die Bundesregierung gewandt. Die jüngst genannten finnischen A4 sind ebenfalls nicht einsatzbereit. Und die spanischen Leopard 2, die immer wieder durch die Medien geistern, sind 1997 bei einer Überschwemmung abgesoffen und danach nicht repariert worden. Da steht noch der eingetrocknete Schlamm drin. Deutschland könnte eventuell 14, vielleicht sogar 28 Leopard 2 aus Bundeswehrbeständen schicken. Aber das würde wie schon beim Marder enorm weh tun. Auf der anderen Seite aber würden 28 oder 42 Leopard der Ukraine nur beschränkt nutzen. Zum Vergleich, die USA verfügen über etwa 5.000 M1 Abrams. Bei der Armee, bei der Nationalgarde oder eingelagert - allerdings unter ungleich besseren klimatischen Bedingungen als die europäischen Panzer.


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