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Im ARD Presseclub war zum Ende der Fragerunde Aluhut-Alarm (Politik)

Gargamel09, Donnerstag, 02.02.2023, 10:59 (vor 442 Tagen) @ markus


Ja. Es ist reines Wunschdenken. Mich wundert es ebenfalls, dass einige seit mindestens sechs Monaten zu meinen wissen, dass den Russen schon bald die Soldaten ausgehen würden. Und ich gehe jede Wette ein, dass der Tenor in sechs Monaten weiterhin der gleiche sein wird und sich weiterhin nichts geändert hat.

Ganz nüchtern betrachtet: Wenn man einfach nur die Relationen betrachtet, dann reden wir von bis zu 100.000 Toten innerhalb eines Jahres. Wobei diese Zahl nicht stimmen wird, aber egal, nehmen wir einfach an sie stimmen. Demgegenüber stehen mindestens 700.000 männliche Jugendliche, die in Russland jedes Jahr volljährig werden. Wenn der „Verschleiß“ nun weit unter der Zahl liegt, die jedes Jahr neu dazu kommt, dann ist es schlicht unmöglich, dass die Soldaten jemals knapp werden könnten.

Und da überzeugt mich auch das Argument nicht, dass diese Leute für andere Aufgaben im Inland benötigt werden. Russland hat eine Jugendarbeitslosigkeit von 15%. Wenn man diese Größenordnung an die Front schickt, reden wir über 105.000 18-Jährige Soldaten jährlich. Und wir reden hier gerade nur über einen einzigen Jahrgang, den der 18-Jährigen. 19 bis 40 Jährige (oder möglicherweise auch noch ältere Jahrgänge) sind ja ebenfalls im Einsatz.

Diese Milchmädchenrechnung führt doch zu nichts.
Nach der Logik könnte China kurzen Prozess mit Taiwan machen, die haben im Gegensatz zu Russland eine fast unendliche Manpower, die alle Nato-Staaten nicht zusammen haben. In einem Krieg zählt eben mehr als nur Manpower.
Als die Ukraine Himars & andere westliche Offensivwaffen bekommen haben, konnten sie große Landstücke im Osten zurückgewinnen, trotz der Unterzahl an Soldaten. Waffen sind der entscheidende Faktor, hätte die Ukraine ausreichend davon, hätten die Russen noch mehr in der herbstoffensive verloren, aber das Zögern im Westen hat das verhindert.
Würde die Ukraine zudem noch Raketen bekommen, die nicht nur eine Reichweite von 80 Km haben, dann könnten die den Nachschub der Russen viel weiter im Hinterland angreifen.
Waffen sind ein Gamechanger, nicht die Man-Power allein.
Wenn die Soldaten dann auch noch schlecht ausgebildet und ausgestattet sind, die Motivation fehlt, dann sind sie letztendlich nur Kanonenfutter und es muss ständig nachgelegt werden, ohne große Effekte zu erzielen.
Sieht man in der Region Bachmut sehr schön, dort schickt Wagner die Leute seit Monaten rein und es geht kaum voran. Mit der russischen Manpower müssten die nach der Logik schon längst nicht nur Bachmut, sondern auch Kramatorsk usw. - große Teile der Ukraine - eingenommen und sich nicht schon wieder aus Cherson, Region Kharkiv zurückgezogen haben.

Daher ist auch die Angst, dass sich das auf Nato-Gebiet ausdehnen könnte nur Panikmache, weil dass für die russische Armee in dem Zustand, wie die sich seit einem Jahr präsentieren, zwei Nummern zu groß wäre. Genauso für die Chinesen, sonst hätten die das schon längst gemacht, Man-Power ist und wird nie entscheidend sein, wenn es an anderen Stellen hakt.

Man sollte sich auch wegen dem Atomwaffengepolter aus Russland weiterhin nicht verrückt machen lassen. Die Russen wissen genau, dass sie dadurch nicht nur ihre noch vorhandenen Partner wie China und Indien auf Distanz bringen würden, die Nato würde auf konventionellem Wege eingreifen, das dürfte den Russen hinter den Kulissen bereit klar gemacht worden sein.


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