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Puma Ausfall übrigens schuld der Bundeswehr (Politik)

Ulrich, Dienstag, 24.01.2023, 10:34 (vor 448 Tagen) @ Eisen

»Im Ergebnis trugen fehlende Erfahrung der Bediener im Umgang mit dem Gerät, Defizite in der logistischen Unterstützung durch die militärischen Instandsetzungskräfte und das Unterbleiben einer verstärkten Einbindung von Industrieteams« dazu bei, dass am Ende der Übung alle Puma nicht mehr einsatzbereit gewesen seien, heißt es in dem Bericht, an dem Truppe, Heeresinstandsetzung, die Industrie und das Ministerium beteiligt waren.

Konnte man ähnlich schon vor ein paar Tagen in der Süddeutschen lesen.

"Puma"-Ausfall: Selbstgemachtes Problem

Andererseits geht aus dem Artikel aber auch hervor, dass der Puma sehr defektanfällig ist und das ihm die notwendige Robustheit fehlt.

"Bei der Übung sind im Großen und Ganzen Probleme aufgetaucht, die vorher bereits bekannt waren. Beispielsweise fällt offenbar eine elektronische Schlüsselkomponente für den Datenaustausch aus, wenn sie zu warm wird. Bei der Treibstoffzufuhr mache eine Sicherheitsabschaltung Probleme. Manche Teile müssten besser gewartet, mit anderen Komponenten müsse sorgsamer umgegangen werden. Sie gingen schnell kaputt, wenn die Soldaten mit ihren Gefechtshelmen oder schweren Kampfstiefeln dagegenkämen - Sicherungen etwa, heißt es."

Da hat auch die Industrie ihre Hausaufgaben nicht gemacht. In militärischen Systemen muss die Elektronik auch unter widrigsten Bedingungen funktionieren. Und mit Stahlhelmen und Kampfstiefeln muss man in einem Schützenpanzer rechen. Spätestens in einem echten Gefecht wird man auf billige Plastikteile keinerlei Rücksicht nehmen. Wie haben sich Rheinmetall und KMW das vorgestellt? Kampfpantoffeln und auch außen gepolsterte Helme?

Auch der Tagesspiegel hat gestern berichtet, dass die schiere Menge an aufgetretenen Defekten die Kräfte vor Ort überfordert hätte: Pannenserie des Puma-Panzers - Anzahl der Störungen hat offenbar das System überlastet


Spätestens jetzt wäre Christine L. sowieso weg vom Fenster gewesen…

Sehr wahrscheinlich. Allerdings ist das ganze durch einen Brandbrief des zuständigen Kommandeurs bekannt geworden, der unter Umgehung des Dienstweges direkt an den Inspekteur des Heeres ging und der wohl auch bewusst an die Medien durchgestochen wurde. Das hätte der Mann mit Sicherheit nicht gemacht, wenn er gewusst hätte, dass das Problem zu einem beträchtlichen Teil hausgemacht war. Und wenn diese Information nicht einmal an der direkten übergeordneten Stelle der ausgefallenen Einheit angekommen war, wie sollte sie im Verteidigungsministeriums angekommen sein?

In Systemen wie der Bundeswehr fährt man am besten, wenn man nach oben meldet, dass alles läuft. Probleme werden so schon weit unten unter den Teppich gekehrt.


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