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Grundlegendes Problem in diesem Land (Politik)

markus, Donnerstag, 02.02.2023, 11:42 (vor 449 Tagen) @ Davja89

Naja es gibt auch einfach sehr viele Menschen in diesem Land die sich von der "Twitterbubble Linie" seit Kriegsbeginn null vertreten fühlen.

Das Potenzial wird irgendwo zwischen 30% und 50% liegen. Das diese erst nachdem Kriegsbeginn in den Diskurs eingreifen weil sie halt dieses eine Thema "nervt" ist nicht möglich?
Es ist wirklich ermüdent in Deutschland. Was nicht sein darf, muss irgendeine Verschwörung als Grundlage haben.

In den ÖRR oder den großen Tageszeitungen läuft schwerpunktmässig warum es jetzt noch mehr Waffen benötigt. Mit welchem Ziel und wohin die Reise langfristig gehen soll steht dort meistens leider nicht.
Alle Parteien die an der Macht sind geben die selbe Linie vor. Langfristige Strategien Fehlanzeige oder sie werden nicht kommuniziert.

Hab vor ein paar Tagen auf Phoenix eine Diskussion zum Thema gesehen.
Da sass ein Politiker der SPD (komm nicht mehr auf den Namen) der hat viele sehr nette und richtige Sachen gesagt.

Die ganzen üblichen Plattitüden:

"Putin ist der Feind."
"Europäische Solidarität"
"Moskau in die Schranken weisen"
"Solidarität mit einer Demokratie"
Usw.

Alles natürlich vollkommen richtig.
Aber du hast gemerkt so bald es auf eine langfristige Perspektive hinaus läuft kam überhaupt nix mehr.

Daran merkt man es wird taktisch gedacht. Was ist jetzt für den Moment von 2 bis 6 Wochen das richtige aber nicht strategisch. Dann würde man sich fragen:

Was ist das "Endziel" wohin ich kommen möchte?
Welche alternativen Wege habe ich um dort hinzugelangen?
Welche Vor und Nachteile hat dieser oder jener Weg um mein Ziel zu erreichen?

Aber auch:
Was ist überhaupt ein realitisches Ziel? Was kann ich im besten Fall für unsere Seite herausholen? Was ist das Worst Case falls es komplett schief geht?

Dazu würde man als erstes mal eine ehrliche Gesamteinschätzung der Lage benötigen.
Seit dem Sommer ist eigentlich die Russische Wirtschaft und Armee fertig wenn man der Deutschen Öffentlichkeit und auch vielen Usern hier glauben darf.
Ich erinere gern an die User die meinten das die Russischen Soldaten im Winter halbwegs erfrieren würden.
Komischerweise deckt sich das null mit der Ist-Situation.
Das da viele Menschen in diesem Land das Gefühl bekommen das da Politik wie Jounalisten vorallem ein Narrativ bedienen wundert mich nicht.

Das läuft ähnlich wie bei Corona. Um so länger die Krise andauerte um so radikaler wurde der Diskurs auf beiden Seiten.
Die Menschen lassen sich aber nicht umerziehen oder durch Druck drängen. Damit schürrt man nur den Trotz und treibt die Menschen den radikalen Rändern zu.

Du denkst zu kompliziert. Was die Ziele sind, ist einleuchtend. Die Russen wollen Land gewinnen. Die Ukraine will keins verlieren. Deshalb gibt es Krieg. Und weil beide Seiten von ihren Forderungen nicht abrücken werden, muss es erst entsprechende militärische Fortschritte geben, um den Druck zu erhöhen. Das aber kann sehr langwierig werden, was beide Seiten wissen und wozu beide Seiten bereit sind. Einen alternativen Weg dazu gibt es offensichtlich nicht.

Der Anspruch, exakt wissen zu wollen, wie es da im Detail weitergeht, ist leider unrealistisch. Einen Putin wirst du nicht mit Pro und Contra Argumente überzeugen können, endlich vernünftig zu werden.


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