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Einfach aber doch komplex... (Politik)

Davja89, Freitag, 27.01.2023, 23:19 (vor 448 Tagen) @ CrimsonGhost

Ich glaube das ganze ist sogar einfacher:

1. Natürlich ist die Erinnerung in Polen an die Fremdherrschaft durch die Sowjets wacher als die Erinnerung an die Verbrechen der Deutschen.
Die eine endete 1990.
Die andere endete 1945.
Die Zeit als die Deutschen in Polen gewütet haben düfte kaum noch ein Lebender Pole kennen. Und selbst die Älteren kennen sie überwiegend nur noch aus Erzählungen.
Ausserdem waren ja nicht alle Polen gleichermaßen betroffen.
Dagegen haben bis auf die Jüngeren alle noch eigene Erinnerungen von der Sowejt Diktatur.
Das sich Stalin ähnlich ausfgeführt hat wie Hitler in Osteuropa kommt noch On Top.

2. In Ostdeutschland dürfte die Gruppe der Leute die ernsthaft von Putin beherrscht werden wollen ähnlich gering wie im Westen sein. Keine 5%.
Allerdings ist die Unzufriedenheit mit dem deutschen Staat extrem ausgesprägt. Man hat die Regierung torpediert in der Flüchtlingskrise, danach in der Corona Krise und jetzt im Ukraine Konflikt.
Glaube kaum das große Teile da ernsthaft politisch drüber nachdenken. Sondern das ist eher ein " Gegen Die".
Dazu kommt speziell im Osten ein deutlich reniterer Umgang wenn einem was nicht passt. Eine gewisse Unzufriedenheit mit der Politik gibt es ja im ganzen Land. Im Osten ist die Mobilisierung deutlich einfacher und aktiver. Oft angeheizt und organisiert durch Wessis.

Am Ende gehört auch zur Wahrheit:

Die Folgen der Politik (Sanktionen, kein Gas aus Russland, Inflation) treffen die unteren Einkommensschichten härter. Auch im Westen würde bei einer Umfrage die Zustimmung gleichmäßig mit dem Einkommen abnehmen. Da die Wirtschaftliche Lage in breiten Teilen des Osten halt schlechter ist sind in gewissen Maße solche Tendenzen logisch. Wenn ich Leute treffe im Westen bzw. Norden die die Sanktionen grundlegend ablehnen sind das im Normalfall Leute die nicht im großen Haus leben.

Es wird eine Gemengelage dieser Punkte sein. Ich würde drauf tippen das die Ablehnung der aktuellen Regierung oder auch dem politischen System als solches der Hauptgrund ist. Die sind vorallem gegen die Sanktionen weil der ÖRR , die Regierung und aus ihrer Sicht der "Mainstream" dafür ist. Da merkt man einfach was es heisst wenn in manchen Regionen 30%+ aufwärts sich aus dem normalen politischen Diskurs verabschieden.

Aber kein Grund zur Arroganz von uns Wessis. So gigantisch sind die Unterschiede eig. nicht. Auch hier gibt es breite Schichten die sich im Poltischen Parteiensystem nicht mehr repräsentiert fühlen. Nur gärt das hier eher unter der Oberfläch und bricht sich nicht so offen Bahn.
Sollte die Inflation anhalten und die Wirtschaftliche Lage sich verschlechtern sehe ich auch in NRW oder Niedersachen 15% + für die AfD locker als realitisch.
Bundesweit könnte durchaus auch 20%+ möglich sein.

Bevor der große Aufschrei kommt:

Das wäre auch für mich der absolute Horror. Ich versuche das ganze nur so neutral von aussen zu beurteilen wie möglich.
Nebenbei bin ich nie der Meinung gewesen die Ukraine im Stich zulassen um unseren Lebensstandart zuhalten sondern nur für eine gewissen Zurückhaltung bei dem Kriegsgetöse. Und ein abwägen verschiedener Wege mit kühlem Kopf bevor man sich ins Getümmel wirft mit ungewissen Ausgang.
Das scheint zumindest Scholz ja auch so zusehen.


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