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Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen (Politik)

micha87, bei Berlin, Sonntag, 01.09.2024, 14:46 (vor 136 Tagen) @ guy_incognito

Die Strukturen kannst du aber schlecht aufoktroyieren; behördlich verordnete Schützenvereine, Freuwillige Feierwehren und Burschenschaften werden nicht angenommen. Das muss sich schon organisch bilden. Da ist der Westen natürlich im Vorteil, weil dort, wie Du sagtest, nach 1945 die "Geselligkeitsapparate" von vor 1945 nahtlos weitergeführt werden konnten. Wenn die von einem Tag auf den anderen wegfallen, so wie im Osten 1945 und 1989, haben extremistische Akteure es leicht, herumirrende Seelen einzufangen.


Ich behaupte ja nicht, dass es einfach gewesen wäre. Jetzt ist sowieso Hopfen und Malz verloren. Auch wenn es sich unpopulär anhört und man entgegenhalten kann, dass man im Nachhinein alles besser weiß, verlief die Wiedervereinigung zu schnell. Wie gesagt, ich betrachte es aus der heutigen Sicht.

CDU und SPD haben sich lange Zeit auf großen Wahlerfolgen im Osten ausgeruht und nie wirklich analysiert, wie die zustande kommen.

Zum einen natürlich durch Personenwahlen von z.T. vermeintlich "starken Köpfe aus dem Westen" wie Biedenkopf oder Vogel, zum anderen wurden rechte Gesinnungen mangels Alternativen in der CDU heimisch. Wie man Erfolge langfristig sichert, darüber hat man sich wenig Gedanken gemacht.

Übrigens war Rassismus in der DDR viel etablierter als im Westen, auch wenn nie darüber berichtet wurde. Die hatten ebenfalls ihre Gastarbeiter aus Vietnam, Afrika, usw.

Der Unterschied mit den "Vertragsarbeitern" war, i.d.R. sind diese Tätigkeiten auf 2-5 Jahre begrenzt worden. Ein Familiennachzug gab es nicht und auch sonst ist viel unternommen worden um es bei einer "staatlichen Zusammenarbeit" zu belassen. Da hat sich bei älteren im Osten ein Verständnis von Einwanderung entwickelt, welches komplett anders war als in der BRD. Durch jene Mechanismen gab es halt auch keinen vernünftigen Austausch und Erfahrungen das sowas ebenfalls auf sozialer Ebene gut funktionieren kann. Nach der Wende gab es vergleichsweise wenig Migration und nun gibt's die Nachwendekinder, welche mit diesen Veränderungen wenig anfangen können und auch die ganz jungen Kids wählen die AfD. Da verbreitet sich dann viel über soziale Kanäle oder man stört sich an deren Aufenthalt in den Städte. Erschwerend kommen langsame Integrationsprozesse hinzu und die allgemeinen Veränderungen in den Städten, da sehen sich einige in ihren Weltbild halt bestätigt. Die Aufgabe muss sein dafür Lösungen und Perspektiven anzubieten, nur dann können wir auch weiter anderen Helfen.


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