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[AfD+CDU+FDP] neues aus Gagahausen - Atomenergie (Politik)

Ulrich, Mittwoch, 06.09.2023, 07:28 (vor 832 Tagen) @ Rupo

3. FDP
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"Wir brauchen grundlastfähige Kraftwerke und wollen deshalb den Rückbau der noch einsatzfähigen Kernkraftwerke stoppen"
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https://www.sueddeutsche.de/politik/atomkraft-fdp-gruene-ampelkoalition-1.6181558

Atomkraft weiter, ernsthaft?

Auch das zeigt mal wieder, dass der FDP mittlerweile technischer Sachverstand komplett abgeht. Wegen des Siegeszugs der Erneuerbaren gibt es schon heute keine garantierte Grundlast mehr, die Atomkraftwerke in Deutschland bedienen könnten. Immer häufiger decken Wind und Sonne den kompletten Bedarf an elektrischer Energie.

Was wir benötigen sind hochflexible Kraftwerke, die die verbleibende Residuallast decken. Stand heute sind das unterschiedliche Arten von Gaskraftwerken, die dann in Zukunft auf Wasserstoff umgestellt werden. Hier benötigt man zwar hohe Spitzenleistungen. Dafür aber in der Summe überraschend wenig Energie, weil diese Anlagen über das Jahr betrachtet nur über kurze Zeiträume laufen müssen.

Atomkraftwerke hingegen sind extrem unflexibel. Sie müssen 24/7 durchlaufen. Sind sie einmal heruntergefahren, dann ist das erneute Hochfahren ein komplexer Vorgang, der mindestens Tage in Anspruch nimmt. Zudem stresst dieses Hochfahren das Material, bei allen deutschen AKW war die Höchstzahl der Hochfahrvorgänge bereits in der Betriebsgenehmigung limitiert.

Letztens konnte man lesen, dass Schweden angeblich zehn neue AKW bauen wolle. Mittlerweile zeigt sich, das war nichts als heiße Luft.

Schweden will Atomenergie ausbauen - AKW-Chaos in Schweden (TAZ)

Atomstrom ist bereits heute preislich bei weitem nicht mehr konkurrenzfähig. Und selbst die im TAZ-Artikel genannten Zahlen scheinen mir zu niedrig angesetzt.

In Großbritannien errichtet man aktuell zwei neue Blöcke des Kraftwerks Hinkley Point. Dabei wurde den Betreibern von der britischen Regierung ein Garantiepreis für die produzierte elektrische Energie eingeräumt:

"Um das Projekt für das Konsortium rentabel zu machen, sagte die Regierung Cameron I ihm für 35 Jahre ab Inbetriebnahme eine garantierte Einspeisevergütung in Höhe von 92,5 Pfund/MWh plus einem jährlichen Inflationsausgleich auf Preisbasis 2012 zu (derzeit 108 Euro/MWh). Zum Ende des Jahres 2022 würde die Einspeisevergütung 122,5 Pfund/MWh (derzeit 143 Euro/MWh)entsprechen."

Quelle: Wikipedia

143 Euro/MWh sind 14,3 Cent/kWh. Die bekommt der AKW-Betreiber für die Einspeisung ins britische Stromnetz. Oben drauf kommen noch alle Kosten für den Transport des Stroms durch das Netz, für Steuern, etc. Und dieser Strompreis wird weiter steigen. Für 35 Jahre ab Inbetriebnahme der Reaktoren mit der jeweiligen jährlichen Inflationsrate.

Auch andere, angeblich "revolutionäre" neue Reaktorkonzepte zerschellen jeweils an der Realität, zuletzt das der "Small Modular Reactors" (SMR).

Noch ein teures Nuklear-Projekt - Traum günstiger Minireaktoren verpufft in Idaho (N-TV)


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