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Faktencheck #afdnee (Politik)

Ulrich, Montag, 18.09.2023, 18:14 (vor 820 Tagen) @ Habakuk

An der A45 teils grotesk und gestern auch wieder reichlich aus dem ICE gesehen.


Bei zahlreichen der abgeholzten Flächen, die man sieht, sollte man allerdings auch bedenken, dass es sich oft um Baumbestand handelt, der vom Borkenkäfer in den letzten Jahren schwer geschädigt wurde. Die Ursache der Abholzung liegt dann nicht immer in politischen Entscheidungen, sondern oft auch in der jahrzehntelangen blödsinnigen Bepflanzung mit Fichten-Monokulturen. Viele unserer sogenannten Wälder waren bzw. sind leider gar keine, sondern lediglich Baumplantagen.

Wir haben in Deutschland kaum noch natürliche Wälder, der Großteil ist Forst. Aber das ist nicht nur eine neuzeitliche Entwicklung. Bereits im Mittelalter war Deutschland in weiten Teilen kahl geschlagen. Man benötigte Holz zum Heizen und überall dort, wo Metallbergbau betrieben wurde, als Rohstoff für Holzkohle. Zudem wurden alle verfügbaren Flächen für den Ackerbau oder als Viehweide benötigt. Deshalb gab es damals einige verheerende Überschwemmungskatastrophen, teilweise wurden mehrere Meter Mutterboden weg gespült.

Holz wurde zudem in Form von Verstrebungen im Bergbau verbaut, als der Steinkohlebergbau einsetzte, erhöhte sich die Nachfrage nochmals. Spätestens seit dem 18./19. Jahrhundert wurde deshalb in Deutschland die Fichte auch in eigentlich für sie nicht geeigneten Regionen angepflanzt. Der Harz und das Erzgebirge sind zwei Beispiele dafür. Im Harz wuchs ursprünglich Hartholz, vor allem Buche. Auch der Name "Harz" soll auf dieses Hartholz zurückzuführen sein. Der Harz ist sogar zweimal komplett abgeholzt worden. Einmal vor etwa tausend Jahren, der Erzbergbau kam damals wegen Holzmangel zum erliegen. Und einmal in der frühen Neuzeit. Beim zweiten Mal setzte man auf die Fichte als schnell wachsenden Baum.

Nach dem 2. Weltkrieg nahmen die Fichtenbestände dann nochmals deutlich zu. Man wollte sie als Bauholzlieferant nutzen.


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