schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
A- A+
schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
Startseite | FAQ | schwatzgelb.de unterstützen
Login | Registrieren

[AfD+CDU+FDP] neues aus Gagahausen (Politik)

Ulrich, Freitag, 22.09.2023, 12:49 (vor 816 Tagen) @ chief wiggum

Ich glaube, dass dort ziemliche Wortklauberei betrieben wird. Ist man abhängig von französischem Atomstrom? Nein, denn "Die in Deutschland am Stromnetz befindlichen Kraftwerke verfügen laut Bundesnetzagentur über eine Leistung von insgesamt rund 234 Gigawatt (Stand: 19.7.2023). Zieht man die Leistung aus Wind- und Sonnenenergie ab, bleiben immer noch knapp 100 Gigawatt, die auch bei Dunkelheit und Flaute zur Verfügung stehen. Laut Daten des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme (ISE) lag der höchste gemessene Strombedarf der vergangen acht Jahre in Deutschland bei 81,3 Gigawatt. [...]. In der Regel liegt die Tagesspitze bei etwa 70 Gigawatt. In jedem Fall also wäre die Energie allein aus den in Deutschland vorhandenen Kraftwerken ausreichend, um den Bedarf zu decken." Importiert man aus Frankreich? Ja, denn "Strom wird also in der Regel nicht wegen eines zu hohen Bedarfs importiert, sondern weil die Einfuhr günstiger ist als die Eigenproduktion." Heißt für mich: Wir könnten auch ohne importierten Strom auskommen, dann wäre es aber (noch) teurer. Außerdem benötigt man im Winter importierten Strom, um den Redispatch zu schaffen. Man rechnet "mit einem Bedarf von 4.616 Megawatt. Zum größten Teil wird dieser durch inländische Kraftwerke gedeckt. Ein kleinerer Teil von 1.334 Megawatt soll zudem über ausländische Kraftwerke gedeckt werden." Dieser kleinere Teil sind immerhin knapp 29% und damit fast 1/3 des gesamten benötigten Menge. Hier wird das Wort der Abhängigkeit sehr eng definiert.

Der entscheidende Punkt ist, dass wir ein europäisches Stromnetz haben. Man kauft den Strom dort, wo er am günstigsten ist.

Ein Problem ist aber, dass das deutsche Stromnetz nicht die "Kupferplatte" ist, als dies sie von den Volkswirtschaftlern dargestellt wird. Dies führt dann dazu, dass eingekaufter Strom physikalisch nicht zum Käufer transportiert werden kann. Z.B. norddeutscher Windstrom nicht direkt nach Bayern oder ins nördliche Österreich. Dann kommt es zum Redispatch. Dann schaltet man in Norddeutschland trotz bester Windverhältnisse die Windkraftanlagen ab und wirft dafür z.B. in Bayern Gaskraftwerke an.

Grundsätzlich haben wir allerdings auch für Redispatch genügend Kraftwerkskapazität. Problematisch sind aber die Kosten. Die betragen Milliarden Euro pro Jahr, Tendenz steigend. Allerdings nimmt man auch hier den billigsten Anbieter. Es hat in der Vergangenheit sogar den paradoxen Fall gegeben, dass Österreich deutschen Strom gekauft hat, der dann per Redispatch erzeugt werden sollte. Der Strom kam dann -aus Österreich, weil die billiger waren.


Antworten auf diesen Eintrag:



gesamter Thread:


1514773 Einträge in 16266 Threads, 14349 registrierte Benutzer Forumszeit: 16.12.2025, 10:29
RSS Einträge  RSS Threads | Kontakt | Impressum | Nutzungsbedingungen | Datenschutzerklärung | Forumsregeln