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Wo sind die Massendemonstrationen? (Politik)

FourrierTrans, Freistaat Sauerland, Montag, 18.09.2023, 22:11 (vor 348 Tagen) @ Gargamel09

Wenn 20-30% der Bevölkerung laut Umfragen so unzufrieden sind, mit der Regierung, mit allem, dass sie bereit sind einer extremistische Partei ihre Stimme zu geben, warum zeigen die ihren Protest nicht auf der Straße?

Was soll das bringen? Nicht selten bekommen ja auch Aktivisten, wie z.B. die Letzte Generation, zu hören, wenn sie etwas verändern wollen, sollen sie halt in die Politik gehen. Nur da könne man etwas bewegen. Viele der o.g. sehen jetzt ihren Mittelfinger eher mit einem Kreuzchen bei der AfD. Und klar ist natürlich auch, das ist etwas, was dem politischen Berlin mehr weh tun wird, als irgendwelche Proteste. Frankreich ist doch das beste Beispiel, dass solche Proteste nichts bringen.

Entweder sind die zu faul, sich vom Sofa zu erheben und ihren Unmut nicht nur in Umfragen oder im Netz kundzutun, oder es geht denen weiterhin zu gut, aber meckern kostete weder Geld noch Anstrengung.

Oder sie müssen sich halt, anders als die Boomer noch, den Arsch abrackern, in einem Land, wo auch bei einem Akademikerpärchen beide arbeiten müssen, um sich ein kleines Minihäuschen finanzieren zu können, während der Boomer das mit einer Arschbacke abbezahlt hat und die Frau Vollzeitmutter war.

Es wurde im letzten Sommer ein heißer Herbst angekündigt, der ist dann wie das Wetter lauwarm ausgefallen. Dem nicht stattgefundenen heißen Herbst sollte ein heißer Winter und Frühling folgen, mit Friedensdemos en masse, wettertechnisch kam das hin, auf der Straße gähnende Leere.

Ist nichts neues, die Deutschen waren nie große Demonstranten. Es ging immer so lange gut, bis es dann innerhalb kürzester Zeit uneinfangbar eskalierte.

Wenn wirklich so viele so unzufrieden sind, müssten in vielen großen Städten landesweite Kundgebungen gleichzeitig ablaufen, wo mindestens tausende Menschen teilnehmen. Aber wie bei Corona, wenn mal große Kundgebungen stattgefunden haben, dann gabs die an einem Ort (Berlin), da kamen, wenns mal gut lief, knapp 50K zusammen, das ist ein Fliegenschiss, verdient auch nicht den Oberbegriff "Massendemo". Die letzte Massendemo die auch den Namen verdiente, war kurz nach dem der Krieg in der Ukraine ausbrach, als sich über 100K am Brandenburger Tor zusammengefunden hatten. Das war aber eher weniger das Klientel, dass die AfD wählen würde.

S.o.

Ansonsten trafen sich die besorgten Hutbürger nur zu hunderten und gingen hier und da mal in kleinen Städten spazieren, selbst Pegida erlebt keine 2. Auferstehung.

Völlig anderes Klientel. Das ist eine Verschwörer-Bubble bzw. Berufsdemonstranten, die zu jedem aktuellen gesellschaftlichen Thema eine neue Verschwörung finden. Hat nichts zu tun mit dem, was der Forsa-Chef anspricht.

Man muss ja nur mal nach Frankreich schauen, da sieht man, was Massendemos wirklich sind, das gibt es echten Druck von der Straße, der deutsche Wut und besorgte Bürger scheint sich lieber im Inet zu tummeln, oder die Unzufriedenheit fällt dann doch nicht so aus, dass man mal mehr in Kauf nimmt.

Und sie bringen rein gar nichts, selbst in Frankreich nicht, wo sie mit massiver Gewalt und für die Politik mit echten Problemem einhergehen.

Ich frage mich, was passieren würde, wenn die AfD verboten wird. Man könnte meinen, bei dem Wählerpotential, würde das Land im Chaos versinken, aber so wie ich das einschätzt, wird online der Unmut groß sein, aber offline nicht viel mehr stattfinden, als man bisher bei Corona, russischen Friedensdemos gesehen hat.

Dann kommt Frau Wagenknecht und greift die Leute ab. Völlig naiv zu glauben, dass ein AfD-Verbot das Problem nachhaltig lösen würde.


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