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Dänisches Flüchtlingskonzept (Politik)

Ulrich, Sonntag, 24.09.2023, 11:39 (vor 813 Tagen) @ bigfoot49

- Asylbewerber müssen in Sammellagern leben (in kargen Mehrbettzimmern mit Stockbetten) und dürfen nicht arbeiten.


Welchen Sinn ergibt es denn, dass Asylbewerber nicht arbeiten dürfen, wenn sie wollen?
Ist ja fast so bescheuert wie hier, wenn Leute arbeiten könnten, aber monatelang keine Genehmigung bekommen oder die Genehmigung nicht lang genug wäre etc…!?

- Auch gut integrierte Syrer werden abgeschoben.


Was soll das eigentlich bezwecken?
Auf der anderen Seite lockt man in Süddänemark ja auch Deutsche AN an…?!


Ps: die Punkte treten nicht nur in Markus Zusammenfassung auf, sondern auch z.B. in einem Artikel auf n-tv.de heut Abend.

Man will die Menschen aus Dänemark heraus drängen. Das funktioniert auch, die Flüchtlinge gehen vor allem nach Deutschland und zum kleineren Teil auch nach Schweden und in andere Staaten. Das klappt, weil Dänemark klein ist, weniger als sechs Millionen Einwohner, verglichen z.B. mit mehr als 80 Millionen Menschen in Deutschland. In Deutschland würde das aber nicht funktionieren. Wohin sollten Menschen aus Syrien, Afghanistan oder ähnlichen Staaten gehen? Nach Italien? Nach Frankreich, etc.? Auch dort leben bereits geflüchtete Menschen. Also würde das ebenfalls Abwehrmaßnahmen auslösen und man schiebt die Leute durch die Gegend. Wer aus Staaten wie Afghanistan oder Syrien kommt, der kann nicht einfach wieder in die Heimat zurück.

Integration ist schon dann eine teilweise schwierige Aufgabe, wenn man auf die Menschen zugeht. Grenzt man aber bewusst aus, dann darf man sich erst recht nicht wundern, wenn sich Parallelgesellschaften bilden. Wie man es nicht macht, das haben wir in Deutschland in den Siebzigern und Achtzigern praktiziert. Damals flüchteten zahlreiche Menschen aus dem Libanon nach Deutschland. In der Regel per Flugzeug nach Ostberlin, dann per S-Bahn nach Westberlin, und teilweise von dort weiter ins Bundesgebiet. In der Regel waren das Menschen, die oder deren Vorfahren selbst in den Libanon geflüchtet waren und dort nie wirklich integriert wurden. Einem Teil ist die Integration in Deutschland gelungen, andere sind hoch kriminell, Stichwort Clan-Kriminalität.

Angeblich "einfache Lösungen" haben bei der Flüchtlingsfrage in der Regel den Nachteil, dass sie nicht funktionieren. Menschen kommen aus den unterschiedlichsten Gründen nach Deutschland. Ein Teil flieht tatsächlich vor Krieg und Verfolgung, Beispiele sind diejenigen, die z.B. aus Afghanistan kommen. Andere sind auf der Suche nach einer besseren Zukunft, mittlerweile sind wohl in vielen Staaten die Überweisungen von Staatsbürgern aus dem EU-Raum nach Hause ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor.

Die Vereinbarungen innerhalb der EU zur Flüchtlingsrückführung in die Staaten, in die sie ursprünglich eingereist sind, funktionieren in der Regel nicht. Abschiebungen sind nur in einen Teil der Herkunftsstaaten möglich. Und dort müssen die Staaten dann auch noch kooperieren, z.B. indem sie gültige Personalpapiere ausstellen. Ohne die kann man die Leute nicht ins Flugzeug setzen. Und hier leisten auch Staaten, die offiziell ihre Leute zurück nehmen, teilweise hinhaltenden Widerstand. Wer im Passagierflugzeug randaliert, der wird schon vor dem Start wieder herausgesetzt. Teilweise fliegt man solche Leute mit gecharterten Privatflugzeugen aus, eine extrem aufwändige Art der Abschiebung. Kriminelle Personen tauchen in der Regel ab. Da hat man keine Informationen auf den Aufenthalt. In der Vergangenheit hat man deshalb um "Erfolge" vorzuweisen gut integrierte Menschen aus der Schule oder am Arbeitsplatz abgeholt.

Man kann jetzt "Obergrenzen" definieren. Aber wie will man die durchsetzen? Aktuell leben in Deutschland etwa eine Million Menschen, die aus der Ukraine geflüchtet sind. Will man die zurück schicken? Was will man mit Menschen machen, die ursprünglich aus Syrien oder Afghanistan stammen? Hier reisen wohl aktuell viele aus der Türkei nach Russland, dann weiter nach Belarus, und dann illegal über die Grenze nach Polen. Der Rest kommt aus einer Vielzahl von unterschiedlichen Herkunftsländern. Erdogan-Gegner aus der Türkei, Putin-Gegner aus Russland, Lukaschenka-Gegner aus Belarsus, etc.


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