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Studie der Fr.-Ebert-Stiftung zu rechtsextremen Einstellungen in D (Politik)

majae, Muc, Donnerstag, 21.09.2023, 22:06 (vor 816 Tagen) @ Blarry

Weiß nicht. Anhand der Studienergebnisse würde ich eine Baseline von vielleicht 5-10% der Bevölkerung annehmen, die stramm rechts oder zumindest aktiv rechtsorientiert drauf sind. Wäre in etwa auf einem Level mit den Wahlergebnissen der AfD bundesweit. Das ist nicht übertrieben mehr als vor 20, 30 Jahren, als die Republikaner und eine NPD noch halbwegs relevant waren, es aber als schmuddelig galt, das Pack zu wählen. Die hatten noch nicht diesen Besorgte-Bürger-Anstrich der AfD erfunden.

Ist die Kernaussage nicht, dass diese Baseline der stramm Rechten sich in den letzten zwei Jahren verdoppelt bis -dreifacht hat? Genauso derjenigen, die es vielleicht nicht so lustig finden, mit nem Hitlergrus vor Ausschwitz zu posieren, aber das irgendwie als legitime Meinungsäußerung sehen. Ich weiß jetzt nicht, wie die Ergebnisse vor 20-30 Jahren waren, aber es wäre auf der anderen Seite auch fatal anzunehmen, dass die Entwicklung am aktuellen Punkt abgeschlossen ist und bspw bis zur nächsten BTW sich nicht noch weiter verschärfen könnte. Zumal die Aussage, dass die 5-10% den bundesweiten Wahlergebnissen der Afd entsprächen, schon fast nach einem paradiesisch entspanntem Zustand klingen. Aber vielleicht seh ich das alles auch zu dunkelschwarz, mir machen die aktuellen Entwicklungen nämlich ernsthaft Sorgen, mehr als jede andere politische Entwicklung, die ich in diesem Land jemals selber miterleben musste.

Die 20-30%, die zwischen den Stühlen sitzen, kann ich in Bezug auf ihr Wählermobilisierungspotenzial für die AfD nicht wirklich einschätzen. Klar, Protestpartei und so, aber ich sehe den Reiz nicht. Wer nur weiterhin "Neger" sagen will und Angst hat, dass ihm auf der Autobahn unter 130 km/h der Penis abfällt, hat seit 70 Jahren etablierte Optionen in Union und FDP. Das hat sich über Generationen nicht geändert, und es schaut auch nicht danach aus mit deren stetigem Fischen am rechten Rand. Diese Leute, ein Viertel oder ein Drittel der Befragten und der Wählerschaft, sollten eigentlich den Wählerstamm schon schwarzgelb abbilden. Die sind wenigstens ab und zu in der Lage, konstruktive Politik zu betreiben.

Rechtskonservatismus reicht den Leuten aber anscheinend nicht mehr aus, genausowenig wie Migration ein bisschen einzuschränken und zu kontrollieren. Die Schwarzköpfe, die hier wahlweise unser Sozialsystem ausnutzen oder uns die Arbeitsplätz wegnehmen wollen, sollen schön alle von Frontex auf den Grund des Mittelmeers geschickt werden. Genauso wie die Union auch kaum jemanden mitnimmt, der sich nicht so ganz sicher ist, ob das damals mit den Nazis wirklich so schlimm war.


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