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9 Euro Ticket reduziert nicht den Verkehr (Politik)

DomJay, Köln, Montag, 08.08.2022, 19:30 (vor 624 Tagen) @ herrNick

Ich frage mich übrigens immer noch, ob es richtig ist, dass die Allgemeinheit ein Ticket subventionieren soll, das nur ein Teil der Bürger faktisch wirklich nutzen kann. Wenn das Netz überall gleich gut ausgebaut wäre, wäre das was anderes. Dann könnte man, wie in Luxemburg, sogar einen Schritt weitergehen und es komplett steuerfinanziert machen. Hätte den Vorteil, dass sogar Kosten eingespart werden können rund um den Ticketverkauf und der Kontrolle. Und wer dann immer noch mit einem wesentlich teureren Auto fährt, ist dann selbst schuld. Aber das setzt halt voraus, dass eine entsprechende Möglichkeit besteht. Derzeit sind viele Millionen Menschen faktisch davonführen ausgeschlossen, weil es schlicht kein Netz gibt, oder weil der Arbeitsweg statt 13 Minuten dann zwei Stunden dauern würde. Die Milliarden von Euro sollte man erst einmal in den Ausbau des ÖPNV stecken, statt es einem Teil der Bevölkerung zugute kommen zu lassen.

Ich weiß schon, was die derzeitigen Nutznießer jetzt wieder mit der geballten Faust in der Tasche denken: „Dann zieh doch einfach in die Großstadt, bist ja selbst schuld, wenn du in nem 12.000 Einwohner Kaff wohnst“. Nur ist das gar keine echte Lösung und verschärft ein anderes Problem. Die Großstädte sind jetzt schon überbucht, wie man an den Immobilienpreisen und Mieten sehen kann. Da ist gar kein Platz für weitere Zuzügler. Der umgekehrte Ansatz ist richtiger: Es muss in ländlichen Gebieten attraktiver werden, damit sich die Lage in den Großstädten entspannen kann.


Hust. Dienstwagenprivileg.


Richtig, ich seh den Gas- Wasser Installateur mit Dienstwagen direkt vor mir. Diskutiert mit dem Dachdecker ob es sie demnächst ein Porsche oder Maserati als Dienstwagen bekommen.

Wir machen oft den Fehler uns die exponierte Gruppe heraus zu picken (Sylt per 9€ Ticket) Aber viele Dienstwagen sind in erster Linie zweckdienlich weil die Erwartungshaltung an die Nutzer eine gewisse Verfügbarkeit ist. Und dann reden wir in der Masse nicht über Manager.


Und weil die FDP schon immer der wahre Arbeiterpartei des Landes ist, halten sie so vehement daran fest. Ggf. ist es auch möglich beim Dienstwagenprivileg ein bisschen genauer hinzuschauen wofür der Wagen genutzt wird und zu überlegen, ob ein X5 wirklich steuerlich bevorteilt gehört.

Das ist unnötiger sinnfreier Klassenkampf. Der ist seit 20 Jahren outdated. Der gewöhnliche Dienstwagen ist eher Astra, Golf bis 3er BMW/Passat Klasse.

Aber klar ist, dass diese Klasse Volumen bei den deutschen Herstellern ausmachen und damit auch Arbeitsplätze darstellen und Steuereinnahmen. In Wahrheit wird der Staat an diesen Dienstwagen nicht wirklich Geld verlieren eher gewinnen.

Die geringen Anzahl echter Luxus Dienstwagen wiegen wahrscheinlich so schwer wie der krassen Hartz IV Schmarozer bei den Sozialhilfeempfängern. Als Bild recht polarisierend aber tatsächlich nicht die Gruppe um die es wirklich geht.

Mit beiden rette ich nie im Leben den Sozialstaat oder auch das 9€ Ticket.


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