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Lieber nicht regieren, als schlecht regieren (Politik)

Nike79, Mittwoch, 03.01.2024, 19:42 (vor 719 Tagen) @ markus

Mal eine blöde Frage von der Seitenlinie: Gibt es von irgendeiner Partei eigentlich ein konkretes Konzept für einen Umbau des Rentensystems? Irgendetwas mit Zahlen, Annahmen und Prognosen über die nächsten 20, 30 oder 40 Jahre.

Weil heute leisten die Beitragszahler 250 Mrd. pro Jahr, welche direkt wieder an die Empfänger (zusammen mit rd 80 Mrd. Steuerzuschüssen) ausgezahlt werden. Wenn die Beitragszahler jetzt plötzlich für sich selber einzahlen, dann entsteht da ja eine riesige Lücke, die gestopft werden muss.


Das kann so natürlich nicht funktionieren. Die Umlagerente bleibt bestehen. Die ursprüngliche Idee ist, 2% vom Bruttolohn verpflichtend in einen ETF einzahlen zu müssen. Der Rest fließt weiter in die Umlage.

Dazu soll der breiten Bevölkerung der Einstieg in ETFs erleichtert werden. So steht es in dem oben verlinkten FDP Papier:

Die kapitalgedeckte Altersvorsorge muss endlich einfacher, verbraucherfreundlicher und vor allem aktienorientierter werden. Länder mit einer stärkeren Kapitalmarktorientierung wie zum Beispiel die Niederlande, Schweden oder die Schweiz gehen aus guten Gründen alle genau diesen Weg – bei an- sonsten ganz unterschiedlichen Altersvorsorgesystemen. Hierfür spricht auch darüber hinaus viel: Die im internationalen Vergleich gering ausgeprägte Aktienkultur in Deutschland führt dazu, dass ganz normale Bürgerinnen und Bürger mit kleinen und mittleren Einkommen weniger von den Chancen der Globalisierung und der Produktivität erfolgreicher Unternehmen profitieren, als dies in vielen an- deren Ländern der Fall ist. Dabei eignet sich hierfür gerade die Altersvorsorge – weil durch die langen Anlagezeiträume und den hier noch funktionierenden Zinseszinseffekt auch mit kleineren Einkom- men substanziell Vermögen aufgebaut werden kann. Gleichzeitig können Schwankungen ausgegli- chen werden: Sowohl im DAX als auch im weltweiten Aktienindex MSCI World lag in jedem Betrach- tungszeitraum der Vergangenheit das Verlustrisiko bei null, sobald länger als 15 Jahre angelegt wurde. Gleichzeitig lag die durchschnittliche Rendite bei Anlagen von 20 Jahren und mehr zwischen 8 und 10 Prozent – pro Jahr! Eine breitere Aktienkultur führt dazu, dass die Masse der Bevölkerung zu Teilhabenden, zu Unternehmenseigentümerinnen und Unternehmenseigentümern in der Marktwirt- schaft wird. Das hat mit Spekulation nichts zu tun, sondern ist eine strategische, langfristige und chancenorientierte Kapitalanlage. Und eine mit Blick auf die Demographie notwendige Ergänzung der umlagefinanzierten Rente im Sinne eines Baukastensystems.“

Das neue CDU Grundsatzprogramm soll wohl auch ähnliches vorsehen, ist aber noch nicht online.

Norwegen wird als Beispiel nicht angeführt, obwohl sie mit ihrem Staatsfond beträchtliche Gewinne erzielen (auch wenn er zuletzt Verluste auswies). Diese werden sowohl für die Altersvorsorge als auch für die Zeit nach dem Öl genutzt.

Der Teilfond der Sozialversicherung besteht bereits seit 1967.


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