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Kommentar in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung zu den Bauernprotesten (Politik)

Argyle, Köln, Dienstag, 09.01.2024, 11:37 (vor 715 Tagen) @ Gazelle

Wenn sich Landwirtschaft nicht mehr lohnen würde, wieso gehen dann die Preise für Boden sowohl was die Kaufpreise als auch was die Pacht angeht bereits seit Jahren durch die Decke?


Der Preis für landwirtschaftliche Flächen hat sich seit 2000 ungefähr verdreifacht (genauso wie der Preis für Bauland). Dass sich daraus ableiten liesse, dass die Bewirtschaftung dieser Flächen ebenfalls lukrativer geworden ist, erschliesst sich mir nicht.

https://www.agrarheute.com/markt/marktfruechte/bodenpreise-brechen-alle-rekorde-so-viel-geld-kostet-acker-2022-612424#:~:text=je%20Hektar%20LN.-,Die%20Bodenp...

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/199842/umfrage/preisentwicklung-fuer-bauland-nach-bundeslaendern/

Es lohnt sich noch immer. Wenn man investiert und wächst.


Wir können da jetzt sicherlich noch ein Weilchen hin und her argumentieren. Der springende Punkt aber ist: Eine große Anzahl an Bauern gibt auf oder hat schon aufgeben, weil es sich angesichts der zusätzlichen Arbeit und dem zusätzlichen Risiko eben nicht lohnt zu wachsen. Ergo, das Dasein als Landwirt lohnt sich nicht mehr so wie früher.


Mal ganz ohne Zahlen und nur aus eigener Beobachtung (bin auf dem platten Land groß geworden): Landwirtschaft ist weitaus mehr als ein Fulltime-Job, das ist in gewisser Weise eine Lebenseinstellung. Als Familienbetrieb praktisch ohne Urlaub oder Auszeit. Und die Arbeit ist trotz des technischen Fortschritts oft immernoch schwer und dreckig (wohl auch der Grund, warum selten mal Simons und Jan-Jonasse mit frischen BWL-Abschlüssen aus der Stadt kommen und so nen Hof mal eben durchskalieren und übernehmen).
Nimmt man das an, springt durchaus was bei rum. Fuchst man sich rein, kann man da auch oder gerade wegen der vielen Subventionen zu erstaunlichem Wohlstand kommen (Stichwort Ställe). Zumal der durchschnittliche Landwirt schon mal von Natur aus Vorteile in Sachen Lebensunterhalt hat.
Aber große Teile meiner Generation hat da keine Lust mehr drauf und eben auch die Möglichkeiten, sich woanders zu probieren, wo man auch gut Geld verdienen kann, ohne auf Freizeit und Urlaube verzichten zu müssen. Ich denke, Generationenwechsel und die Nachfolgeproblematik ist nach wie vor der Hauptgrund fürs Höfesterben.


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