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Kommentar in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung zu den Bauernprotesten (Politik)

Ulrich, Dienstag, 09.01.2024, 09:41 (vor 714 Tagen) @ Gazelle

Das mit den 35000 Euro mehr (wahrscheinlich Umsatz und nicht Gewinn) mag ja stimmen. Es ist aber nunmal faktisch so, dass immer mehr Landwirte keine Nachfolger finden (habe/hatte drei Onkel mit Bauernhof; davon hat z.B. nur einer einen Nachfolger gefunden) und ihre Bauernhöfe schließen. Und das wäre mit Sicherheit nicht so, wenn der Beruf des Bauers finanziell lukrativ wäre.

Die landwirtschaftlichen Flächen in Deutschland lassen sich nicht vermehren. Das Geld wird aber in der Landwirtschaft in der Regel über die Masse gemacht, die Höfe müssen immer größer werden, um rentabel zu sein. Vor vierzig Jahren galt bei uns ein Bauernhof mit 30, 40 Hektar als "groß". Heute bewirtschaften Vollerwerbslandwirte ein Vielfaches dieser Fläche. Diese Entwicklung hat auch einen Verdrängungswettbewerb ausgelöst. "Wachsen oder weichen". Auf der anderen Seite ist aber auch die Nachfrage nach landwirtschaftlichen Nutzflächen deutlich gestiegen, sowohl bei Pacht als auch bei Kauf. Es ist deshalb deutlich lukrativer als früher, Flächen zu verpachten oder zu verkaufen.

Auf der anderen Seite gehen gerade die Großbetriebe mit den gepachteten Flächen nicht sonderlich schonend um. Durch Verdichtung durch schwere Maschinen und durch Bodenverlust durch Erosion nimmt die Bodenqualität spürbar ab.


Ob diese Proteste angebracht sind, ist ja durchaus diskutabel. Bauern aber dann, wie dieser FAZ Kommentator, der wahrscheinlich noch nie einen Kuhstall von innen gesehen hat, als Nichtsnutze darzustellen, die ohne Gegenleistung Subventionen in den Allerwertesten geblasen kriegen, finde ich ziemlich deplatziert.

Gerade der subventionierte Agrardiesel und die Steuerfreiheit für landwirtschaftliche Nutzfahrzeuge sind Subventionen ohne irgend eine Gegenleistung. Anders als z.B. Zahlungen für Natur- oder Landschaftsschutz.


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