schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
A- A+
schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
Startseite | FAQ | schwatzgelb.de unterstützen
Login | Registrieren

Ausführliches Interview mit dem Atomkraft-Experten Mycle Schneider (Politik)

Ulrich, Donnerstag, 04.01.2024, 12:14 (vor 719 Tagen) @ Fisheye

Mycle Schneider ist Herausgeber des World Nuclear Industry Status Report (WNISR), des einzigen Werks, das sich mit dem weltweiten Zustand der Nuklearindustrie auf wissenschaftlicher Basis beschäftigt.

Plan für neue 1000 AKW bis 2050? Kernkraft-Fantasie scheitert an desolater Industrie (ntv)


Ein Blick auf die Anzahl aller im betrieb befindlichen Atomkraftreaktoren (https://de.statista.com/statistik/daten/studie/28688/umfrage/anzahl-der-atomkraftwerke-weltweit/) zeigt ja eindeutig das sich seit 40 Jahren nicht viel tut was die Anzahl an der im betrieb befindlichen Atomreaktoren angeht und es völlig absurd ist zu behaupten man könnte deren Anzahl in 27 Jahren verdreifachen.

Naja und dann ist der letzte Satz in dem Interview der entscheidene

Bei neuen Atomkraftwerken landet man bei 18 Cent pro Kilowattstunde, das ist das Drei- bis Vierfache dessen, was Wind und Solar kosten. Das Resultat davon sehen wir: 2022 sind weltweit knapp 500 Milliarden Euro in erneuerbare Energien geflossen, etwa das 14-fache dessen, was in Atomkraftwerke investiert wurde. Das gilt selbst für China, also das Land, das in den vergangenen 20 Jahren wirklich in Atomkraft investiert hat: China hat 2022 etwa zwei Gigawatt Atomkraft ans Netz gebracht, aber auch 125 Gigawatt an Solar und Wind.

In Deutschland läuft trotzdem aktuell eine Kampagne für die Kernenergie und gegen die Erneuerbaren. Gefahren vor allem von der Bild, der Union und teilweise auch der FDP.

2022 wurde der Blackout beschrien, falls wir unsere letzten AKW am Jahresende abschalten würden. Und nach der Abschaltung wurde dann behauptet, jetzt müsste deutlich mehr Strom mittels Stein- und Braunkohle produziert werden. Der Zusammenbruch unseres Stromnetzes blieb bekanntlich aus. Und 2023 wurde aus Steinkohle knapp 37 Prozent weniger Strom erzeugt als 2022, bei der Braunkohle waren es knapp 25 Prozent weniger. Dafür gab es dann Schlagzeilen, Deutschland sei ein "Strombettler". Tatsächlich haben wir 2023 erstmals im Saldo keinen Strom exportiert, sondern gut 2,5 Prozent unseres Strombedarfs aus dem Ausland gedeckt. Das aber nicht, weil wir es wegen fehlender eigener Kapazitäten mussten, sondern weil es billiger war, Strom zu importieren als eigene Kraftwerke anzuwerfen. Hier spielen insbesondere die steigenden CO2-Kosten für fossile Brennstoffe eine Rolle. Und importiert haben wir anders als behauptet nicht vor allem Atomstrom, sondern Strom aus Wind und Wassser aus Dänemark und aus Norwegen.


Antworten auf diesen Eintrag:



gesamter Thread:


1517480 Einträge in 16297 Threads, 14350 registrierte Benutzer Forumszeit: 24.12.2025, 01:03
RSS Einträge  RSS Threads | Kontakt | Impressum | Nutzungsbedingungen | Datenschutzerklärung | Forumsregeln