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Marineinspekteur gefeuert (Sonstiges)

Will Kane, Saarbrücken, Sonntag, 23.01.2022, 00:25 (vor 786 Tagen) @ Eisen

Unsere Außenpolitik ist von Feigheit unter dem Mantel der Deeskalation geprägt. In Bezug auf Russland hat man wohl schiss, dass Vladimir den Gashahn zudreht.

Ukraine wird massiv bedroht und bittet um Unterstützung in Form von Ausrüstung und Defensivwaffen und wir verweigern uns wieder.

Man stelle sich vor wie wir uns fühlen würden, wenn Putin 100.000 Soldaten und schwerstes Kriegsgerät an der deutschen Grenze zusammenziehen würde: Panik hoch zehn und lautes Schreien nach USA, Frankreich und England.

Ich glaube man kann das als feige, wohlfeil und bigott bezeichnen.

Ich bin für eine friedliche und diplomatische Lösung, aber ohne militärische Stärke erreichst du bei putin gar nichts.

Momentan bezieht Deutschland ca. 55% seines Erdgases aus Russland. Beim Erdöl dürfte es ein Anteil von ca. 35% sein.

Die Gasspeicher in Deutschland sind aktuell nur zu einen sehr niedrigen Grad gefüllt und Nachschub ist nicht unbedingt in Sicht.

Die gesamte ‚Energiewende‘ basiert allerdings auf Gaskraftwerken, die noch gar nicht gebaut sind.

Nichts in einem modernen Industrieland ist wichtiger als Energie. Und Gas ist einer der wichtigsten, wahrscheinlich der wichtigste Energieträger unseres Landes. Und Erdöl wird wird seine Bedeutung auch noch eine ganze Weile behalten.

D. h. aktuell und hinsichtlich zukünftiger Entwicklungen könnte es ziemlich mau aussehen für Deutschland, was die Versorgung mit Energie anbelangt. Es sei denn, Erdgas und Erdöl fließen wieder so zuverlässig aus Russland zu uns wie es seit Jahrzehnten der Fall war. Und das seit Beginn der 70er, als der Handelspartner noch die Sowjetunion war und der Kalte Krieg trotz Entspannungspolitik herrschte. Sich unabhängig zu machen von russischer Energie dürfte eine kaum zu bewältigende Herausforderung darstellen und würde nicht ohne schwere Beeinträchtigungen einhergehen.

Deutschland wird einen Deibel tun, bei der aktuellen Gemengelage sich an irgendetwelchen Maßnahmen in irgendeiner wirkungsvollen Form gegen Russland zu beteiligen. Das würde nicht nur einen kalten Hintern im jetzigen Winter bedeuten.

Ein wenig Vermittlerpathos hier, ein wenig Drohkulisse dort, irgendwie Gesicht wahren, weder Verbündete verprellen, noch den Energielieferer Russland wirklich verärgern, so wird es kommen. Auf jeden Fall wird Deutschland das Portemonnaie zücken und zahlen.

Übrigens hat auch Russland ein Interesse an zuverlässigen und pünktlich zahlenden Abnehmern seiner Energie. Russlands Wirtschaft ist jenseits seiner Bodenschätze (hier: Energie) nicht so der Burner. Mag momentan auch viel in die Wachstumsmärkte Asiens fließen, insbesondere nach China, so weiß Russland aber nicht, wie zuverlässig diese Abnehmer auch in Zukunft sein werden. Da weiß man schon, was man an Deutschland hat.

Die Sowjetunion mit ihren permanenten Menschenrechtsverstößen hat den verschiedenen Bundesregierungen bestimmt nicht gefallen. Dennoch war man auf dem Energiesektor Partner. Der ‚lupenreine Demokrat‘ Putin gefällt den verschiedenen Bundesregierungen sicherlich auch nicht. Dennoch ist er seit seinem Amtsantritt ebenfalls ihr Partner auf eben diesem Energiesektor.

Alles nicht schön, aber an der Realität kommt keiner vorbei. Das konnte noch nicht einmal Stan Libuda…

Und wenn es ganz hart auf hart kommen sollte, dürfte auch die Frage gestellt werden: Mourir pour Donezk?

Und ich glaube, die Antwort zu kennen…


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