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Wissings Intention (Politik)

markus, Donnerstag, 07.11.2024, 18:24 (vor 2 Stunden, 12 Minuten) @ FourrierTrans

Die Familie ist unfassbar reich. Der hat zusätzlich noch ne ganz profitable Kanzlei. Und Weinbau.


Also schon so in Richtung >100 Mio. Euro?


Ich würde sagen, noch ein bisschen mehr.


Ok, dann ist er wirklich reich.
Es gibt da ja in Deutschland so eine ganz komische Einstellung zu und ein ganz abstruses Verständnis für den Begriff "reich". In einem Land mit 249 Milliardären, also 1.000 Millionen aufwärts, kommt es immer wieder zu skurrilen Situationen und Gesprächen, wo es um "reiche" Menschen oder Familien geht, die irgendwie ein Haushaltseinkommen von, keine Ahnung, 200.000 Euro oder so übersteigen. Oder die 6 Millionen Euro auf der hohen Kante liegen haben.
Interessanter side-fact: während Reallöhne seit Corona in Deutschland stark gelitten haben, ist unter der sozialen Ampelregierung die Zahl der Milliardäre in gerade mal knapp drei Jahren um sagenhafte ~20% angestiegen.
So jetzt aber genug Schabernack für heute.


Die Reallöhne sind übrigens in diesem Jahr deutlich gestiegen. Und was an 20% so außergewöhnlich sein soll, erschließt sich mir nicht. Mein Vermögen ist natürlich weit davon entfernt, aber um deutlich mehr als 20% gestiegen und deins ganz bestimmt auch. Warum sollte das bei Leuten, die vor drei Jahren knapp unter 1 Milliarde waren anders sein? Das ist doch eher eine Standardrendite für drei Jahre.


Dein Vermögen ohne oder mit deinem Lohn? Wenn ohne Lohn/Gehalt einberechnet, dann Respekt. Lief zwar gut, aber so gut dann doch nicht. Aber das nur rein interessehalber.

Gut, aber wir sind doch in einer Zeitenwende. Krieg, Flucht, Energietransformation, kaputte Infrastruktur. Dafür braucht man ja jetzt Geld. Wo wollen wir das hernehmen? Vom kleinen Markus?
Weil wenn wir es nicht brauchen und wir nicht, wie von der Ampelregierung gebetsmühlenartig wiederholt, in einer der schwierigsten Phasen seit Jahrzehnten stecken, dann würde ich das so sehen wie du.

Ich finde übrigens Leute, die 200.000 Euro einstreichen als reich. Ebenso Leute, die 6 Millionen auf dem Konto haben. Wer was anderes behauptet, will doch nur sein eigenes Gewissen beruhigen, da man genau weiß, dass die eigene Situation unverschämt gut ist. Eine Situation, in der die allermeisten Menschen niemals hinkommen.


Sehe ich nicht so. Das wäre so, als würde ich einen Profi bei Köln als Spitzenverdiener im Profifußball bezeichnen, obwohl ich ganz genau weiß, dass es ganz andere Gehaltsklassen gibt. Das verschiebt einfach die Skala ins falsche Maß. Wer einen gewissen Grad an Intelligenz hat und das so tut, dem kann ich nur Vorsatz vorwerfen. Der wäre eigentlich bei der FDP gut aufgehoben.


Sind Fußballspieler denn was besseres? Natürlich ist auch ein Profi bei Köln abartig reich und der Vergleich sollte immer beim Medianeinkommen und -vermögen gezogen werden. Ansonsten sagt demnächst Harry Kane, dass er eine ganz arme Socke ist, weil er deutlich weniger verdient als Ronaldo.

Ich finde diese Einstellung wirklich schäbig. Lass uns dankbar sein, dass es uns deutlich besser geht als den meisten anderen Menschen in Deutschland. Nach oben schielen und sich selbst als arme Socke darstellen, da gehe ich nicht mit.

Und ja, ich wäre bereit, mehr Lohnsteuer und Sozialabgaben zu bezahlen, wenn wir der Meinung sind, dass der Staat mehr Geld ausgeben soll.


Ja also was jetzt, haben wir epochale infrastrukturelle Probleme, wollen wir soziale Probleme lösen, müssen wir was für die Wehrfähigkeit finanziell tun oder nicht? Weil die ganz simple Frage ist ja, selbst wenn wir die Schuldenbremse lockern, muss es trotzdem weitere finanzielle Power dafür geben. Ich bin der Meinung, man darf dann ruhig als erstes diejenigen an den Tisch holen, die vermögenstechnisch zu den oberen 1% gehören. Warum sollte es anders laufen?

Weil es so gar nicht laufen kann. Es wird nicht genügend, nur die oberen 1% zur Kasse zu bitten. Nimm die oberen 20%, das ist schon eher realistisch. Die dreistellige Zahl an Milliardäre macht den Kohl auch nicht fett. Das ist eine winzig kleine Zahl gemessen an 84 Millionen Menschen. Dazu ist an deren Vermögen nur schwer ranzukommen. Das Grundgesetz schützt Vermögen, zudem ist Auswandern immer eine Option. Und so Dinge wie Vermögenssteuer scheiden aus. Dafür gibt es keine politischen Mehrheiten. Zudem war das Steueraufkommen vor der Abschaffung im eher irrelevanten Bereich.

Mich erinnert sowas immer an einen früheren Betrieb von uns, der nicht so gut lief. Die neuen Mitarbeiter sollten weniger verdienen und die alten auf Tariferhöhungen verzichten. So eine Sauerei, soll doch gefälligst der reiche Geschäftsführer verzichten, hieß es. Der Geschäftsführer musste dann auf sein Weihnachtsgeld verzichten. Nur war das auch eher symbolisch. Denn natürlich ist die größere Masse deutlich entscheidender als ein einzelner Geschäftsführer.


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